Staunen über Schild: Schwyzer Schule weist Elterntaxis sogar den Weg

Nico Leuthold
Nico Leuthold, Anna Baumert

Küssnacht 24.08.2024 - 08:34

Zum Schulbeginn werden Elterntaxis wieder Thema. Die Gemeinden gehen damit unterschiedlich um. Manche verteilen Flyer – andere weisen den Autos sogar den Weg.

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In Küssnacht am Rigi werden Elterntaxis zu einem Parkplatz gelotst. - Nau.ch/Nico Leuthold

Das Wichtigste in Kürze

  • Das neue Schuljahr hat begonnen, und damit auch der Kampf gegen die Elterntaxis.
  • Die Polizeien in Zürich und St. Gallen rufen dazu auf, auf Fahrdienste zu verzichten.
  • Derweil schildert Küssnacht SZ den Weg für die Elterntaxis aus.

Viele Eltern bringen ihren Nachwuchs mit dem Auto zur Schule. Das führt zu mehr Verkehr auf den Strassen. Was wiederum eine Gefahr für Kinder ist, die den Schulweg zu Fuss meistern.

Den Polizeien und Gemeinden sind diese sogenannten Elterntaxis deswegen ein Dorn im Auge. In Zürich ist die Stadtpolizei zum Schulanfang vermehrt vor Schulhäusern präsent.

Schulinstruktor Marco Dietschi spricht gegenüber Nau.ch von einer Zunahme: «Vor allem jüngere Kinder werden vermehrt mit den Autos der Eltern in die Schule gefahren.»

Wurdest du als Kind mit dem Auto zur Schule gefahren?

Das Problem dabei: Die Kinder können auf dem Schulweg nicht die gleichen Erfahrungen machen, wie Kinder, die zu Fuss zur Schule laufen. «Dadurch können sie nicht den gleichen Verkehrssinn entwickeln», so Dietschi. Für die Sicherheit auf dem Schulweg sei auch zentral, dass die Eltern diesen mit den Kindern üben. Werden sie im Auto gefahren, lernen sie nichts.

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Die Stadtpolizei Zürich versucht, den Eltern das Elterntaxi auszureden. - Nau.ch/Nico Leuthold

St. Galler Polizei ruft auf Instagram zu Elterntaxi-Stopp auf

Auch die St. Galler Stadtpolizei appelliert unter anderem via Instagram an die Eltern, ihre Kinder nicht zur Schule zu fahren. Der Grund: «Mit Taxifahrten werden andere Kinder durch gefährliche Fahrmanöver im Schulhausbereich gefährdet.»

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Die Stadtpolizei St. Gallen ruft Eltern dazu auf, ihre Kinder zu Fuss zur Schule laufen zu lassen. - Instagram

Der selbstständige Schulweg habe nicht nur den Vorteil, dass Kinder lernen, mit dem Verkehr umzugehen. Er sei ausserdem «ein tolles Erlebnis für ein Kind», wobei auch Freundschaften geschlossen werden können.

Küssnacht am Rigi SZ schildert Weg für Elterntaxis aus

Ein Schild beim Schulhaus Ebnet 2 in Küssnacht am Rigi SZ sorgt drum für Stirnrunzeln. Denn statt auf die negativen Aspekte des Fahrdienstes aufmerksam zu machen, wird den Elterntaxis der Weg ausgeschildert. Diese werden zum Parkplatz Eishalle navigiert.

«Das Schild soll darauf hinweisen, wo die Eltern ihre Kinder ein- und ausladen können», erklärt Rektor Marc Dahinden auf Anfrage.

Aber nicht, weil man die Taxis gut findet. Vielmehr geht es um die Sicherheit der Kleinen. Denn vielen Eltern sei nicht bewusst, dass bei Elterntaxis gefährliche Situationen entstehen können, welche sowohl die eignen Kinder wie auch andere Kinder gefährden können.

Etwa beim «Rückwährtsfahren», sagt Diethelm. Auch Dahinden betont, dass der Schulweg zu Fuss «pädagogisch sehr wertvoll» sei.

Ähnlich geht man in Dornach SO vor: Hier gibt es neu gar eine extra Spur für Elterntaxis. Auch hier für die Sicherheit der Kinder, um das Unfallrisiko zu vermindern.

Flyer gegen Elterntaxis in Liestal BL

Rigoroser geht man in Liestal BL mit den Autos um. Hier fordert die Schule Eltern auf, auf den Fahrdienst zu verzichten.

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Mit diesem Flyer sollen Eltern in Liestal BL dazu gebracht werden, auf den «Elterntaxi-Dienst» zu verzichten. - Stadt Liestal

Ein Ordnungsdienst verteilt entsprechende Flyer an die vor der Schule haltenden Elterntaxis. In der Stadt kam es aufgrund von solchen Fahrdiensten auch schon zu Unfällen. Eine Schülerin wurde leicht verletzt.

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