Die Red Bull Cliff Diving World Series fand in Sisikon statt
Uri 12.09.2022 - 13:44
Wie die Gemeinde Sisikon mitteilt, sprang am 10. und 11. September 2022 die Weltelite der Klippenspringer aus 27 Metern Höhe vom Axenfels in den Urnersee.
9500 begeisterte Zuschauer waren Zeuge der vierten Schweizer Austragung der Red Bull Cliff Diving World Series in Sisikon am 10. und 11. September 2022. Unweit der Tellsplatte gab die Weltelite der Klippenspringer spektakuläre Sprünge aus bis zu 27 Metern vom Axenfels in den Urnersee zum Besten, mit dabei zwölf Frauen und zwölf Männer aus 13 Nationen.
Sie alle kämpfen um die glorreiche King-Kahekili-Trophäe, welche ihnen pure Konzentration, körperliche Brillanz und mentale Stärke über alle Tourstopps abverlangt. Die Australierin Rhiannan Iffland und der Brite Aidan Heslop punkteten bei der fünfköpfigen Jury über die vier Runden in Sisikon mit 364,90 respektive 452 am höchsten und sind die gefeierten Sieger der diesjährigen Red Bull Cliff Diving World Series in Sisikon.
Das Zuschaueraufkommen an diesem Altweibersommer-Wochenende war trotz zeitweiligen Regenschauern am Samstag beachtlich, am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein sogar ausverkauft. Weit über 9500 Fans zu Wasser und an Land strömten für das zweitägige Event an den Urnersee in das 400-Seelen-Dorf und sorgten für einmalige Stimmung.
Während die Athleten gegenüber der Rütliwiese ins klarblaue Nass sprangen, rückte die historisch bedeutende Wettkampfstätte unweit des legendären Tellsprungs einmal mehr ins Zentrum einer breiten Öffentlichkeit.
Heslop und Iffland siegen in der Schweiz auf Anhieb
Der 20-jährige Engländer Aidan Heslop untermauerte seine Titelambitionen mit einem weiteren beeindruckenden Sieg beim sechsten Stopp der Red Bull Cliff Diving World Series 2022 in Sisikon. Heslop, der erstmals für die ganze Tour gesetzt ist, behielt mit dem letzten Sprung des Tages die Nerven und holte zwei Siege und zwei dritte Plätze bei sechs Stopps in diesem Jahr.
«Ich würde einen Sieg in diesem Wettbewerb nicht als Zufall bezeichnen, aber einen zweiten zu haben, bringt meinen Namen wirklich in die Bücher, denke ich.» Beständigkeit war der Schlüssel für den Briten, der an den beiden Wettkampftagen vier komplexe Sprünge zeigte, darunter den schwierigsten Sprung im Cliff-Divng.
Dieser brachte ihm den überlegenen Sieg mit 40 Punkten Vorsprung vor seinem nächsten Konkurrenten Gary Hunt. Mit diesem Ergebnis rückt der Youngster in der Gesamtwertung auf den zweiten Platz vor. Bei den Frauen wurde die Australierin Rhiannan Iffland erneut von Molly Carlson hart bedrängt, doch ein Fehler der Kanadierin in der dritten Runde ermöglichte der «Dominatorin aus Down Under» einen weiteren klaren Sieg.
Mit dem Triumph in der Schweiz fügt Iffland ihrer ohnehin schon erstaunlichen Bilanz einen weiteren hinzu. Fünf Siege in Folge in dieser Saison und 28 Siege bei 35 Starts seit ihrem Debüt im Jahr 2016.
Lokalmatadoren Matthias Appenzeller und Jean-David Duval
Besonders gespannt schauten die Zuschauer auf die beiden Schweizer im Feld, den Zürcher Matthias Appenzeller und den Genfer Jean-David Duval. Der Zürcher aus Uetikon startete seine internationale Cliff-Diving-Karriere 2018 in Sisikon und erreichte sogleich den 10. Platz.
Dieses Jahr wiederholte er diesen Platz: «Leider konnte ich keine Topleistung abliefern. Als Athlet sieht man immer Verbesserungspotenzial. Dennoch bin ich einfach glücklich, hier zu Hause vor so vielen Menschen mit meinen Verwandten und Freunden springen zu können. Es war einfach einzigartig.»
Vor kurzem hat der 28-jährige sein Jus-Studium abgeschlossen und beginnt demnächst ein Anwaltsauditoriat. Der Genfer Jean-David Duval erreichte im Elitefeld den 11. Platz und zeigt sich zufrieden: «Ich bin zum ersten Mal vor einem so grossen Publikum gesprungen und ich liebte es. Obwohl mein Rang nicht so gut ist, so zählt für mich die Erfahrung mehr, die ich hier mitnehmen darf.»
Über die Red Bull Cliff Diving World Series
Seit 2009 bietet die Red Bull Cliff Diving World Series eine Plattform für ästhetische Freifälle und immer komplexere Sprünge, bei denen sowohl die besten Athleten als auch die vielversprechendsten Nachwuchstalente im Rampenlicht stehen.
Die World-Series wird jeweils an aussergewöhnlichen Orten ausgetragen, wo die Athleten von natürlichen Felsen, historischen Brücken oder neben Wasserfällen springen, immer mit dem Ziel, umweltbewusst zu handeln und das Bewusstsein für die Nachhaltigkeit unseres Planeten zu stärken.