Obwalden

Hochwasserentlastungsstollen in Obwalden ist für Notbetrieb bereit

Keystone-SDA Regional
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Obwalden,

Im Notfall kann der Hochwasserstollen im Sarneraatal bereits genutzt werden – trotz unvollendeter Bauarbeiten.

Entlastungsstollen
Der Durchschlag im Entlastungsstollen wurde im März 2023 gefeiert. (Archivaufnahme) - keystone

Der Stollen, der das Sarneraatal vor Hochwasser schützen soll, kann im Notfall genutzt werden. Dies haben die Behörden am Freitag bekannt gegeben. Die Schäden, die dabei an der noch nicht fertig gebauten Anlage entstehen, werden in Kauf genommen.

Der Hochwasserentlastungsstollen führt von Sachseln am Sarnersee bis unterhalb des Wichelsees bei Alpnach. Am Freitag wurde der Abschluss der Bauarbeiten am Einlaufbauwerk in Sachseln gefeiert. Noch nicht erstellt ist das Auslaufwerk in Alpnach.

Das Einlaufbauwerk sei betriebsbereit und könne Wasser aus dem Sarnersee ablassen, teilte das Bau- und Raumentwicklungsdepartement mit. Damit könne der Entlastungsstollen bei einem starken Hochwasser bereits vor der offiziellen Inbetriebnahme 2026 eingesetzt werden.

Voraussetzungen für den vorgezogenen Einsatz

Der Notbetrieb wird frühestens angeordnet, wenn ein Hochwasser erwartet wird, wie es alle 30 Jahre vorkommt. Dabei muss auch auf die Situation am Vierwaldstättersee, in den das Wasser abfliesst, Rücksicht genommen werden.

Die Kapazität des Hochwasserentlastungsstollens ist im vorgezogenen Notbetrieb nur halb so gross wie die Kapazität nach der offiziellen Eröffnung der gesamten Anlage 2026, wie es in der Mitteilung hiess.

Zudem kann es im Notbetrieb Schäden an der nicht fertig gebauten Anlage geben. Der Notbetrieb könne damit nicht leichtfertig in Gang gesetzt werden, sagte Baudirektor Josef Hess (parteilos) gemäss dem schriftlichen Redetext.

Schadensabwägung und Versicherungsfrage

Die Schäden an der Anlage werden aber als kleiner eingeschätzt als die zu erwartenden Hochwasserschäden, welche ein grosses Hochwasser am Sarnersee verursachen könnte. Die Versicherungen sind gemäss Mitteilung mit diesem Vorgehen einverstanden.

Hess sagte dazu gemäss Redetext, dass es schwierig gewesen wäre, dem Volk im Falle eines Hochwassers zu erklären, «dass wir zwar einen Stollen haben, diesen aber nicht nutzen können und tatenlos zuschauen müssen, wie Sarnersee und Sarneraa ungebremst überfluten und verheerende Schäden anrichten würden.»

Das Hochwasserschutzprojekt war nach dem Unwetter von 2005 ausgearbeitet worden. Dieses hatte im Sarneraatal Schäden von 250 Millionen Franken angerichtet.

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