Luzerner Mietauto in Schiffscontainer in England sichergestellt

Weil er ein in Luzern gemietetes Auto von Grossbritannien aus nach Ghana verschiffen wollte, ist ein 39 Jahre alter Mann vom Kriminalgericht wegen Veruntreuung schuldig gesprochen worden. Er erhielt eine bedingte Freiheitsstrafe von elf Monaten.

Das am Samstag publizierte Urteil ist rechtskräftig. Vom Beschuldigten fehlt jede Spur. Die Verhandlung wurde im April im Abwesenheitsverfahren durchgeführt, wie dem am Samstag publizierten begründeten Urteil entnommen werden kann.
Gemäss Anklageschrift mietete der Beschuldigte 2017 in Luzern für eine Woche einen BMW X6. Fahrten ins Ausland waren vertraglich nicht bewilligt. Der Beschuldigte brachte das Auto aber nicht zurück und brach den Kontakt zur Vermieterin ab.
Das Fahrzeug wurde in einem Container im Hafen von Tilbury in Grossbritannien ohne Nummernschildern aufgefunden. Es sollte nach Ghana verschifft werden.
Der Beschuldigte, der 2023 51 Tage in Untersuchungshaft war, sagte im Vorverfahren, er habe mit dem Verschwinden des Autos nichts zu tun. Vielmehr sei es über Nacht in London vom Parkplatz verschwunden.
Die Einzelrichterin schenkte dem aber keinen Glauben, etwa weil der Beschuldigte den Verlust des Fahrzeugs nie der Polizei meldete. Zudem stammt er aus Ghana. Es sei wohl kein Zufall, dass das Mietauto zur Verschiffung in dessen Heimat bereitstand, hiess es im Urteil.
Das Kriminalgericht stufte das Verschulden des Mannes noch als leicht ein. Er sei nicht besonders raffiniert vorgegangen. Weil das Verfahren lange dauerte, reduzierte es die von der Staatsanwaltschaft beantragte Strafe um einen Monat auf elf Monate. Die Probezeit beträgt zwei Jahre.





