Ruswil LU: Mitte-Gründungsbeiz droht zu verschwinden

Im Gasthof «Rössli» in Ruswil LU schlug einst die Geburtsstunde der Katholisch-Konservativen Partei, der heutigen Mitte. Für eine nötige Sanierung fehlt Geld.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Gasthof «Rössli» in Ruswil LU muss für rund 2,7 Millionen Franken saniert werden.
- In dem Gebäude schlug einst die Geburtsstunde der Katholisch-Konservativen Partei.
- Heute ist sie bekannt als Mitte-Partei.
- Diese hält sich jedoch damit zurück, selbst Geld beizusteuern.
Für die heutige Mitte-Partei hat der Gasthof «Rössli» in Ruswil LU eine besondere Bedeutung. Hier schlug vor 185 Jahren die Geburtsstunde der Katholisch-Konservativen Partei, aus der mit der Zeit die Mitte wurde.
Doch diesen bedeutsamen Ort könnte es bald nicht mehr geben. Eine Sanierung ist dringend nötig – und die kostet 2,7 Millionen Franken.
Es fehlen noch 1,2 Millionen davon. Mit Spenden, Darlehen und Aktienkäufen können Private das Lokal unterstützen.
Hoffnungen werden dabei auch in die Mitte-Partei und deren Mitglieder gesteckt. «Ihnen sollte die Geburtsstätte der Partei etwas wert sein», sagt André Aregger gegenüber dem «SRF». Er ist der Verwaltungsratspräsident der Gasthof Rössli Ruswil AG.
Mitte-Partei dämpft Spendenhoffnungen
Etwa die Hälfte der noch benötigten 1,2 Millionen konnten schon aufgetrieben werden.
Kann der Gasthof nun auf eine zahlungskräftige Mitte hoffen? Die Partei-Verantwortlichen dämpfen die Hoffnungen.

«Parteien sind in der Schweiz sehr klamm», sagte Parteipräsident Philipp Matthias Bregy bereits der «Luzerner Zeitung». Sie müssten jeden Franken «quasi zweimal umdrehen».
Gleichwohl erkennt er an, dass die Wurzeln der Partei «sehr wichtig» seien.

Karin Stadelmann, die Präsidentin der Luzerner Kantonalpartei, äussert sich gemäss «SRF» ähnlich: «Dieser Ort hat für uns eine historische Tradition, doch es ist nicht unsere Verantwortung, diesen Gasthof finanziell zu unterhalten.»
Man mache darauf aufmerksam, dass das «Rössli» Geld brauche, selbst aktiv Geld sammeln würde man jedoch nicht.
Hoffnungslos ist die Situation derweil dennoch nicht. Verwaltungsratspräsident Aregger sagt: «Wir haben viele mündliche Zusagen von grösseren Geldgebern, die uns zuversichtlich stimmen.»
Es gebe auch Unterstützer, die der Mitte nicht nahestehen.





