Wirbel um Lohn des Luzerner Spitalchefs – «skandalös»

Der Luzerner Kantonsrat wollte eine Senkung der Spitalchef-Entschädigung – doch die Regierung schlägt stattdessen eine massive Lohnerhöhung vor.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Kantonsrat fordert für das Luzerner Kantonsspital eine Kürzung des Chef-Lohns.
- Doch statt dem nachzugehen, will die Regierung das Gehalt erhöhen.
Der Lohn des Luzerner Spital-Verwaltungsratspräsidenten soll auf das Niveau sinken wie der eines Regierungsrats. Das wären maximal 282’500 Franken bei einem 100-Prozent-Pensum. Im März 2023 reichte SPler David Roth dafür ein Postulat ein.
Nach gut einem Jahr erklärte der Kantonsrat den Vorstoss als voll erheblich. Die Regierung hingegen war dagegen und hielt eine solche Lohngrenze in der Praxis für «zu weitreichend».

In der für das Luzerner Kantonsspitals (Luks) erarbeiteten Strategie schlägt das Gesundheits- und Sozialdepartement nun sogar eine Lohn-Erhöhung vor.
Auf über 200'000 Franken soll der Lohn des Spitalchefs steigen, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet. Und das bei einem Pensum von um die 50 Prozent.
Zum Vergleich: Der Ende Dezember 2024 abgetretene Luks-Verwaltungsratspräsident Ulrich Fricker verdiente durchschnittlich etwa 164'000 Franken. Das Pensum hat dabei etwa 40 Prozent betragen.
Das Gesundheits- und Sozialdepartement erläutert in der «Luzerner Zeitung», dass die Eignerstrategie derzeit überarbeitet und von der Gesamtregierung beschlossen werde. Die Öffentlichkeit erfahre «voraussichtlich im August» Näheres.
«Skandalös»
David Roth ist in der «Luzerner Zeitung» «ernüchtert». Kommt es zum Lohn von 200'000 Franken, sei dies «skandalös».
Auch Grünen-Co-Präsident Hannes Koch kritisiert, dass die Regierung die Forderungen des Kantonsrats «nicht beachtet».
SVP-Fraktionschefin Angela Lüthold gibt zu bedenken, dass die Rekrutierung von Personal schwierig sei. Sollte das Maximalsalär tatsächlich so stark steigen, wäre das für die Öffentlichkeit aber kaum nachvollziehbar.