Edith Flückiger erhält den Kunst- und Kulturpreis 2025

Der Stadtrat würdigt Edith Flückiger für ihr umfassendes Wirken im Bereich Film mit dem Kunst- und Kulturpreis 2025 der Stadt Luzern.

Wie die Stadt Luzern schreibt, hat sich die Kunst- und Kulturpreiskommission, unter dem Vorsitz von Stadtpräsident Beat Züsli, intensiv mit verschiedenen herausragenden Persönlichkeiten aus dem Luzerner Kulturleben auseinandergesetzt.
Auf Antrag der Kunst- und Kulturpreiskommission hat der Stadtrat an seiner Sitzung vom 14. Mai 2025 den Kunst- und Kulturpreis sowie die Anerkennungspreise für das Jahr 2025 wie folgt verliehen:
Der Kunst- und Kulturpreis 2025 geht an Edith Flückiger, Kunstschaffende im Bereich Kunst und Film. Die Anerkennungspreise 2025 werden Martina Lussi, Kunstschaffende, und Dominic Deville, Entertainer, verliehen.
Ihre Anträge für die diesjährige Vergabe begründet die Jury wie folgt.
Edith Flückiger: Das endliche Ich im unendlichen Universum
«Aussen und innen, oben und unten, statisch und bewegt, real und surreal.» Edith Flückigers künstlerische Auseinandersetzung mit der Welt lässt sich in Gegensatzpaaren umschreiben. Der ultimative Gegensatz: das endliche Ich im unendlichen Universum.
Die Fragilität der menschlichen Existenz und die Vergänglichkeit prägen ihr Werk. 1960 geboren, studierte sie Journalismus in München und am MAZ in Luzern. Zehn Jahre arbeitete sie als freie Journalistin im Bereich Politik für Schweizer Tageszeitungen – investigativ, mittels aufwendiger Recherchen.
Die Zweitausbildung an der HSLU im Fachbereich Video absolvierte sie mit der Absicht, journalistisch mit Bewegtbild zu arbeiten. In der Ausbildung jedoch verschoben sich ihre Interessen.
Heute hat Edith Flückiger ihre Ausdrucksform in der Welt der Bilder gefunden, die zugleich sinnliche Erfahrung sind und zum Nachdenken anregen. Als Künstlerin stellt sie ihre filmischen Installationen und ihre Text-/Spracharbeiten seit 1997 regelmässig im In- und Ausland aus.
Martina Lussi: Klang als ein Mittel zur Erforschung von Zuständen
Die Arbeiten von Martina Lussi (1987) bewegen sich an den Schnittstellen von bildender Kunst und elektronischer Musik. In ihrem Schaffen geht sie nicht von einem klassisch musikalischen Standpunkt aus und verwebt Field-Recordings, synthetische Klänge sowie die eigene Stimme.
Sie veröffentlicht regelmässig Soloalben, performt live in verschiedenen Kontexten und arbeitet kollaborativ mit Kunst-, Musik- und Theaterschaffenden. Das Zuhören – das genaue Hinhören – steht im Zentrum ihrer Arbeit.
Klang ist für sie nicht nur akustisches Material, sondern ein Mittel zur Erforschung emotionaler, sozialer und räumlicher Zustände. Mit Mikrofon und Rekorder erkundet sie natürliche und urbane Umgebungen und nimmt alltägliche, zufällige oder auch spezifische Beobachtungen auf.
Diese Hörerlebnisse reflektiert und verarbeitet sie zu Kompositionen, räumlichen Inszenierungen, Performances, Soundwalks, Radiobeiträgen oder Live-DJ-Sets. Martina Lussi geht unbeirrt ihren Weg, lässt sich nicht an Spartengrenzen aufhalten und erzeugt national sowie international Resonanz.
Dominic Deville: Kunst mit «sicherem Händchen für Qualität und höheren Blödsinn»
Dominic Deville (1975) ist ausgebildete Kindergartenlehrperson, Satiriker, Entertainer und Moderator – ein Bühnenberserker mit anarchischem Witz, scharfem Blick für gesellschaftliche und politische Absurditäten, einer, der den Unterschied macht.
Seine Schule war die Luzerner Punkszene der 90er-Jahre, prägend für sein Selbstverständnis und seinen Ausdruck als Künstler. 20 Jahre spielte er in diversen Bands, arbeitete als Theaterschaffender (unter anderen Splätterlitheater) und Moderator bei diversen Tryout-Formaten sowie als Radiopionier bei 3fach, als Werbetexter und Autor, mischte die Luzerner Kulturszene auf und bespielte Bühnen zwischen Berlin und Zürich.
Bereits sein erstes von bisher vier Kabarett-Solos – «Kinderschreck» (2012) – schlug in der Schweizer Kleinkunstszene Wellen. 2016 trat er die Nachfolge von Giacobbo/Müller im SRF-Late Night-Geschäft an. Seine TV-Show «Deville» (2016 bis 2023) machte ihn schweizweit bekannt.
2023 wurde er mit dem renommierten Salzburger Stier ausgezeichnet – für eine Kunst, die riskiert, provoziert und mit einem «sicheren Händchen für Qualität und höheren Blödsinn».
Kulturpreis und Anerkennungspreise
Der Stadtrat hat sich diesen Begründungen angeschlossen. Er verleiht den mit 25’000 Franken dotierten Kunst- und Kulturpreis 2025 an Edith Flückiger für ihr umfassendes Wirken im Bereich Film und Kunst.
Je ein Anerkennungspreis geht an die Künstlerin Martina Lussi, sowie an den Entertainer Dominic Deville. Die zwei Anerkennungspreise sind mit jeweils 10'000 Franken dotiert.
Preisübergabe
Die feierliche Übergabe des Kunst- und Kulturpreises sowie der Anerkennungspreise 2025 der Stadt Luzern findet am Sonntagvormittag, 9. November 2025, im Luzerner Theater statt.
Die Einladung und das genaue Programm folgen zu einem späteren Zeitpunkt.