Obwalden

Heumattli-Projekt: Mit neuem Reservoir langfristig versorgt

Nau.ch Lokal
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Obwalden,

Am 30. November 2025 stimmt die Kernser Bevölkerung über den Bau eines neuen Trinkwasser-Reservoirs im Heumattli ab, das die Versorgung langfristig sichert.

Dorfzentrum Kerns.
Dorfzentrum Kerns. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel

Wie die Gemeinde Kerns berichtet, hat am 22. Oktober 2023 das Stimmvolk dem Fusionsvertrag zwischen der Wasserversorgungsgenossenschaft Ämlischwand und der Wasserversorgung Kerns sowie der Erweiterung des Versorgungsgebiets der Wasserversorgung Kerns um das Gebiet Ämlischwand, Mai und Ebnet per 1. Januar 2024 bei einer Stimmbeteiligung von rund 56 Prozent mit einem JA-Stimmenanteil von 92 Prozent zugestimmt.

Das betreffende Gebiet wird derzeit noch ab der Quelle Schwarzegg mit Trinkwasser versorgt. Dies stellt aber lediglich eine Übergangslösung dar, welche vom zuständigen Laboratorium der Urkantone längstens bis 30. September 2029 bewilligt ist.

Nach Ablauf dieser Zeit darf die Quelle Schwarzegg nicht mehr für die Trinkwasserversorgung genutzt werden. Um die Wasserversorgung im Gebiet Ämlischwand, Mai und Ebnet längerfristig sicherzustellen, ist – wie bereits in der Botschaft zur Fusion der beiden Wasserversorgungen aufgezeigt – ein Anschluss an das Versorgungsgebiet und die Quelle im Heumattli notwendig.

Versorgungssicherheit wird erhöht

Der Gemeinderat Kerns hat entsprechend ein Projekt ausarbeiten lassen und unterbreitet dem Stimmvolk am 30. November 2025 einen Kreditantrag.

Für Gemeinderat Elmar Stocker als Vorsteher des Departements Tiefbau & Umwelt ist klar: «Trinkwasser ist eines der wichtigsten Grundbedürfnisse. Durch die Fusion der Wasserversorgung wurde ein erster wichtiger Schritt für eine gesicherte Versorgung des betroffenen Gebiets vollzogen.

Mit der Zustimmung zur Fusion zeigte die Kernser Stimmbevölkerung grosse Solidarität, wie dies auch schon bei der Lösung für die Talschaft Melchtal einige Jahre vorher der Fall war. Das vorliegende Bauprojekt ist nun der zweite Schritt, der bereits im Rahmen der Fusion aufgezeigt wurde».

Neues Reservoir verknüpft Versorgung und Nachhaltigkeit

Das Bauprojekt sieht nebst der Erstellung eines neuen Reservoirs mit Ableitung bis zum Forstgarten auch eine Verbindungsleitung zum bestehenden Reservoir Steini vor. Dadurch kann einerseits die Versorgungssicherheit im Dorf Kerns erhöht werden, da ab dem Reservoir Steini bei Bedarf (zum Beispiel Ausfall anderer Quellen) weitere Gebiete mit Trinkwasser versorgt werden können.

Andererseits wird die Möglichkeit geschaffen, das Überschusswasser für die bereits bestehende Stromproduktion zu nutzen.

Trinkwasserkraftwerk als Option

Die Kosten für den Neubau des Reservoirs und die Ableitung bis Forstgarten beziehungsweise Steini belaufen sich auf 2.339 Millionen Franken. Die Erstellung eines Trinkwasserkraftwerkes im Steini beläuft sich auf zusätzlich 0,254 Millionen Franken und wird nur ausgeführt, wenn die notwendigen Investitionsbeiträge seitens des Bundes gesprochen werden und damit die Anlage mindestens kostendeckend betrieben werden kann.

Den Entscheid über die definitive Ausführung wird der Gemeinderat zum gegebenen Zeitpunkt fällen, weshalb das Trinkwasserkraftwerk Steini lediglich ein optionales Teilprojekt darstellt. Aufgrund eines Vorbescheids des Amts für Landwirtschaft und Umwelt rechnet der Gemeinderat mit Strukturverbesserungsbeiträgen in der Höhe von 0,815 Millionen Franken.

Keine Gebührenanpassung notwendig

Die Finanzierung der Investitionen erfolgt über die Spezialfinanzierung der Wasserversorgung. Gestützt auf den langfristigen Finanzplan muss auf Grund des vorliegenden Projekts die Wassergebühr nicht angepasst werden und verbleibt bei 65 Rappen pro Kubikmeter.

Stimmt das Stimmvolk dem Kredit zu, wird das bereits eingeleitete Baubewilligungsverfahren sowie das Verfahren zur Gewährung von Strukturverbesserungsbeiträgen fortgesetzt. Der Baustart ist im August 2027 vorgesehen. Das Projekt sollte bis im Herbst 2028 abgeschlossen werden können.

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