Obwalden

Kerns legt Entsorgungshof-Projekt vorerst auf Eis

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Obwalden,

Mangels überzeugender Standortlösung stoppt der Gemeinderat Kerns das Projekt zum neuen Entsorgungshof. Der bestehende Standort wird vorerst weitergeführt.

Dorfzentrum Kerns.
Dorfzentrum Kerns. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel

Wie die Gemeinde Kerns mitteilt, hat der Gemeinderat im März 2024 das Baugesuch bezüglich der Erweiterung des Entsorgungshofes und dem Neubau des Werkhofs im Bereich des jetzigen Standorts unterhalb des Gemeindehauses aufgrund einer Einsprache bekannterweise sistiert und zu einem späteren Zeitpunkt auch zurückgezogen.

Der Gemeinderat hat in der Folge andere Optionen wie die Umnutzung bestehender Räumlichkeiten Dritter oder im Rahmen der laufenden Ortsplanungsrevision auch neue Standorte in Erwägung gezogen. Im September 2024 hat der Gemeinderat informiert, dass er als möglichen neuen Standort den Bereich Hinterflue (angrenzend zum Fussballplatz) einer Überprüfung unterziehen will.

Zudem wurde in der entsprechenden Medienmitteilung festgehalten, dass aus aktueller Sicht kein anderer Standort für die Entsorgungsstelle denkbar ist. Der von vielen Einwohnern genannte Standort «Rossfang» ist gemäss eidgenössischem Raumplanungsgesetz nicht bewilligungsfähig. Dies wurde vom Kanton bestätigt.

Das Gebiet «Rossfang» befindet sich ausserhalb des eigentlichen Siedlungsgebietes. Auch öffentliche Gebäude können nicht ausserhalb des Siedlungsgebietes realisiert werden. Die sich im Gebiet «Rossfang» befindenden Gebäulichkeiten der Kernser Edelpilze GmbH wurden gestützt auf das Bundesrecht in einer Spezial-Landwirtschaftszone erstellt.

Standort Hinterflue wäre mit Auflagen realisierbar

Mittlerweilen wurde der Standort Hinterflue vertiefter geprüft. Unter anderem wurde von den zuständigen Amtsstellen des Kantons eine Stellungnahme eingeholt.

Der Standort wird unter gewissen Auflagen bezüglich Wald, Naturgefahren und Wasserbau als realisierbar beurteilt. Dennoch hat der Gemeinderat in den letzten Wochen die Situation noch einmal eingehend analysiert.

Stellvertretend für den Gemeinderat hält Elmar Stocker als Vorsteher des Departements Tiefbau & Umwelt fest: «Trotz intensiven Bemühungen liegt zurzeit aus der Sicht des Gemeinderats kein überzeugender Lösungsansatz vor, welcher zielgerichtet weiterverfolgt werden kann. Der Standort Hinterflue stellt zwar eine Option dar, die zahlreichen zu berücksichtigenden Rahmenbedingungen dürften diesen Standort jedoch massiv verteuern.»

Die zahlreichen Reaktionen zum Standort Hinterflue zeigen zudem, dass auch mit gewissen Widerständen aus der Bevölkerung zu rechnen wäre.

Marschhalt beim Entsorgungshof geplant

Der Gemeinderat stellt im Gegenzug fest, dass sich die Bevölkerung mit dem optimierten Entsorgungshof arrangiert hat. Die Parkplatz- und Erschliessungssituation soll voraussichtlich im Jahr 2026 weiter verbessert werden.

Es rechtfertigt sich deshalb aus der Sicht des Gemeinderats ein Marschhalt bezüglich des Entsorgungshofs. «Wir verbauen uns nichts, wenn wir zum heutigen Zeitpunkt am bestehenden Standort festhalten. Im Gegenteil dürfte der Faktor Zeit für mögliche neue weitsichtige Lösungen arbeiten», erklärt Gemeinderat Elmar Stocker.

Periodisch soll beurteilt werden, ob optimalere Standorte für den Entsorgungshof, Werkhof und/oder die Feuerwehr entlang einer Hauptverkehrsachse verfügbar sind. Auch aus finanzieller und ressourcentechnischer Sicht begrüsst der Gemeinderat einen Marschhalt, da sich zurzeit viele Infrastruktur-Projekte in der Planung oder Realisierung befinden.

Auslagerung/Teilauslagerung des Werkhofs wird geprüft

Unabhängig vom Entscheid rund um den Entsorgungshof sind Massnahmen beim Werkhof angezeigt. Die engen und kleinräumigen Platzverhältnisse verhindern mindestens teilweise ein zeitgemässes und effizientes Arbeiten.

Entsprechend wird die Auslagerung/Teilauslagerung des Werkhofes als mittelfristige Lösung (Horizont mindestens zehn Jahre) weiterverfolgt.

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