Der FC Einsiedeln gibt die Führung aus der Hand
Schwyz 14.09.2022 - 10:52
Wie der Verein FC Einsiedeln berichtet, führte der FCE lange und gab in der Schlussviertelstunde einen möglichen Sieg aus der Hand gegen den FC Urdorf.
War das nun eine verdiente oder unverdiente Niederlage für den FCE? Nach der verlorenen Partie wurde diese Frage konträr diskutiert. Für den neutralen Zuschauer, sofern es solche gab, stand weniger der «Verdienst» dieser Niederlage im Zentrum, sondern vielmehr deren Notwendigkeit. Als nötig, oder eben zwingend muss sie definitiv nicht bezeichnet werden.
Wenn man bis zur 75. Minute 1:0 führt, hat man entweder vieles richtig gemacht oder einfach jede Menge Glück beansprucht. Die Wahrheit lag wohl wie so oft irgendwo in der Mitte. Luca Alberts Tor nach 18 Minuten war der klare Höhepunkt in der ersten Halbzeit.
Wie sich der junge Einsiedler nach Amendolas Flugball in die Tiefe gegen Verteidiger und Torhüter durchsetzte, darf als grosse Klasse bezeichnet werden. Schon vor dem Führungstreffer zeichnete sich ein Spiel ab, welches durch viel Kampf geprägt werden sollte.
Die intensive Startphase auf dem eher kleinen Platz sowie das rutschige Terrain führten immer wieder zu Fouls auf beiden Seiten, welche keinen eigentlichen Spielfluss aufkommen liessen. Urdorf, dass ohne seinen prominenten Neuzugang Marco Schönbächler (verletzt) auskommen musste, erspielte sich zwar ein leichtes Chancenplus.
In der zweiten Hälfte fehlte es etwas an Ruhe und Übersicht
Da Silva und Sommer bedeuteten für die Einsiedler Defensive stetige Gefahrenherde, doch die wenigen wirklich gefährlichen Abschlüsse wurden von Robin Nützel allesamt entschärft oder mit vereinten Kräften zunichte gemacht.
Die Zürcher liessen auch nach der Pause nicht locker. Trotz unermüdlicher Gegenwehr, überliess der FCE dem Gegner mehr und mehr die Initiative, was sich zusehends auch auf die Organisation der ganz in Gelb angetretenen Einsiedler auswirkte.
Dem jungen Team fehlte in dieser Phase die ordnende Hand eines Routiniers, der etwas Ruhe und Übersicht in die teils hektisch wirkende Spielweise der Klosterdörfler hätte streuen können. Wenn man dem Gegner zu viel Leine gewährt, lädt man diesen ein, sich nochmals richtig zu entfalten. Der FC Urdorf liess sich nicht zweimal bitten.
In der Nachspielzeit viel der Heimsieg für den FC Urdorf
Innert drei Minuten (75. und 78. Minute) war die Führung weg. Doppelt ärgerlich, weil der eingewechselte Rafael de Nascimento zuvor noch alleine vor Torhüter Gammel das 2:0 auf dem Fuss hatte (61.). Nach 92 Minuten war der Mist dann endgültig geführt. Joker Dukic besiegelte den Heimsieg in der Nachspielzeit definitiv.
Abazajs gelungener Lob zum 2:3 war zwar schön anzusehen, änderte an der zweiten Niederlage in Folge aber auch nichts mehr. Das tat unmittelbar nach Spielende zwar sicher weh, muss aber in Betracht des tiefen Durchschnittalters sicher nicht dramatisiert werden. Mit der nötigen Geduld und dem Willen, sich ständig verbessern zu wollen, wird der FCE zu einem schlagkräftigen Kollektiv heranreifen.