Luzerner Stadtparlament stimmt Kompromiss zu Bettenhochhaus zu

Das Luzerner Stadtparlament hat einen Kompromiss zum umstrittenen Abriss des Bettenhochhauses des Luks gefunden.

In der umstrittenen Frage eines möglichen Abrisses des Bettenhochhauses des Luzerner Kantonsspitals (Luks) ist das Stadtparlament auf einen Kompromiss eingeschwenkt. Dabei setzten sich SP, Grüne und GLP gegen FDP, Mitte und SVP durch.
In der Schlussabstimmung hiess der Grosse Stadtrat von Luzern den geänderten Bebauungsplan für das Spitalareal mit 42 zu 0 Stimmen gut. Dieser unterliegt dem fakultativen Referendum.
Das Luks will auf seinem Areal in Luzern mehrere Bauvorhaben realisieren und das Hauptgebäude abreissen. Das Grundstück soll als Landreserve für spätere Projekte erhalten bleiben. In der Stadt Luzern kam indes die Idee auf, das Bettenhochhaus zu erhalten und etwa zum Wohnen weiterzunutzen.
Die SP kündigte ein konstruktives Referendum an. Ihr Vorschlag hätte den Abriss des Bettenhochhauses stark erschwert und wurde in einem Gutachten der Baudirektion als juristisch heikel taxiert.
Kurz vor der Session des Stadtparlaments brachte das Luks selbst eine Lösung ins Spiel, den die SP als Antrag in die Debatte einbrachte.
Abriss bleibt im Plan
Demnach bleibt der Abriss des Bettenhochhauses zwar im Bebauungsplan, auf eine zeitliche Vorgabe wurde aber verzichtet. Das Gebäude könnte somit eine gewisse Zeit stehen bleiben. Ob es befristet genutzt werden kann, soll ein Bericht zeigen.
Für FDP, Mitte und SVP ist der geforderte Bericht indes ein «Papiertiger». Es sei bereits alles geprüft worden, es gelte nun, vorwärts zu machen und Rechtssicherheit für das Luks zu schaffen, sagte Patrick Zibung (SVP).

Für Luzi Meyer (Mitte) ist eine Zwischennutzung des Bettenhochhauses eine «ökonomische und ökologische Verschlimmbesserung». Mike Hauser (FDP) bezweifelte, dass das Luks wirklich diese Lösung wolle, es habe diesen Vorschlag wohl nur gemacht, um Verzögerungen zu vermeiden.
Yannick Gauch (SP) sagte dagegen, es wäre falsch einen Abriss des Gebäudes zehn Jahre im Voraus zu beschliessen. In dieser Zeit könne sich viel ändern. Ein «Abriss auf Vorrat» wäre gegenüber der Umwelt und der Bevölkerung «respektlos».
Auch Adrian Häfliger (Grüne) erklärte, dass die graue Energie, die im Gebäude stecke, erhalten werden solle. Die GLP stimmte dem Kompromiss zu, um ein politisches Abseits zu verhindern, wie Daniel Lütolf sagte.