Schwyz will Französisch erst ab Sekundarstufe unterrichten

Der Kanton Schwyz plant, den Beginn des Französischunterrichts auf die Sekundarstufe zu verschieben.

Im Kanton Schwyz sollen die Schülerinnen und Schüler erst auf der Sekundarstufe 1 Französisch lernen. Der Erziehungsrat hat diese Stossrichtung bekräftigt und das Bildungsdepartement mit der Umsetzung beauftragt, wie die Schwyzer Staatskanzlei am Montag mitteilte.
Der Schwyzer Erziehungsrat hatte sich im Vorfeld bei Schulleitungen, Schulräten und Verbänden mit einer Umfrage zum Französischunterricht umgehört. Dabei hätten sich in einer Umfrage rund 75 Prozent dafür ausgesprochen, Französisch erst auf der Sekundarstufe 1 zu unterrichten, hiess es im Communiqué.
Der Erziehungsrat folgt dieser Haltung und will auf zusätzliche Französischlektionen in der Sekundarstufe 1 verzichten, hiess es.
Eine Mehrheit der Befragten sehe darin keine Nachteile für die Schwyzer Schülerinnen und Schüler, auch wenn die Lehrplanziele gemäss Lehrplan 21 damit nicht vollständig erreicht werden können. Das sei «unproblematisch», so die Staatskanzlei.
Blick über den Tellerrand
Der Bundesrat plant bekanntlich, das Sprachengesetz zu überarbeiten, um alle Kantone zur Vermittlung einer zweiten Landessprache bereits auf Primarstufe zu verpflichten. Der Erziehungsrat will sich in der Vernehmlassung dagegen aussprechen und die Verschiebung auf die Sekundarstufe 1 beibehalten, wie dem Communiqué zu entnehmen ist.
Parallel dazu will der Erziehungsrat auf den Mangel an qualifizierten Lehrpersonen reagieren. Eine neu eingesetzte Projektgruppe soll Lösungen für die Personalrekrutierung auf der Sekundarstufe 1 erarbeiten und bis Sommer 2026 Vorschläge präsentieren. Dabei, so der Kanton, soll die Unterrichtsqualität weiterhin sichergestellt bleiben.
In den Kantonen Appenzell Ausserrhoden, Zürich und St. Gallen entschieden die Kantonsparlamente dieses Jahr, den Französischunterricht auf die Sekundarstufe zu verschieben. In weiteren Kantonen, etwa Thurgau oder Glarus, sind Vorstösse hängig.