Bucherer-Stiftung: Aufsicht kontrolliert Luzerner Engagement

Die Eidgenössische Stiftungsaufsicht nimmt die Bucherer-Stiftung wegen Interessenkonflikten genau unter die Lupe.

Die Eidgenössische Stiftungsaufsicht (ESA) hat ein Verfahren gegen die Jörg G. Bucherer-Stiftung gestartet. Grund dafür sind Hinweise auf schwerwiegende Interessenkonflikte im Stiftungsrat.
Die ESA setzte zwei unabhängige Sachwalter ein, um die Stiftung genauer zu überprüfen. Ziel ist es zudem, ein unabhängiges Funktionieren sicherzustellen, wie der ESA-Leiter Nils Güggi laut dem «SRF» erklärt.
Im Fokus steht der Stiftungsratspräsident, der zugleich als Willensvollstrecker des 2023 verstorbenen Juweliers Jörg Bucherer fungiert. Diese Doppelrolle wirft Fragen zu Kontrolle und Rechenschaftspflicht auf.
ESA soll Bucherer-Stiftung prüfen
Die Sachwalter sollen eine Analyse durchführen und der ESA Bericht erstatten, besitzen jedoch keine Entscheidungsbefugnisse bei Förderungen oder Vermögensverwaltung. Die Stiftung verwaltet den Nachlass des verstorbenen Uhrenhändlers und fördert kulturelle und soziale Projekte sowie die Naturwissenschaften.

Finanzielle Mittel in Höhe von etwa 5 Milliarden Franken stammen hauptsächlich aus dem Verkauf der Bucherer-Juwelierkette an Rolex. Laut der «NZZ» ist etwa ein Kompetenzzentrum für Erdbeobachtung der ETH Luzern geplant, das mit 100 Millionen Franken unterstützt wird.
Der Stiftungsratspräsident weist die Vorwürfe der ESA zurück und betont, die Stiftung erfülle ihren Zweck ordnungsgemäss. Er signalisiert eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Sachwaltern.
Zeitlicher Druck
Die ESA behält sich vor, bei weiterhin bestehenden Mängeln Stiftungsräte zu suspendieren oder abzusetzen, um die ordnungsgemässe Verwaltung sicherzustellen.
Die Bucherer-Stiftung zählt zu den grössten gemeinnützigen Stiftungen der Schweiz. Ihr weiteres Vorgehen bleibt nun von den Ergebnissen der Sachwalterprüfungen abhängig.
Die Zeit drängt, damit die Stiftung bald wie geplant mit ihrer Förderarbeit beginnen kann, so die «Aargauer Zeitung».





