Emmen LU: Mutter prügelt auf Busfahrerin ein – wegen Missverständnis

Marie Augustin
Marie Augustin

Emmen,

Wegen einer Sprachbarriere kam es in einem Bus in Emmen LU zu einer handfesten Auseinandersetzung. Eine Mutter attackierte aus Angst um ihr Kind die Fahrerin.

Luzern Bus
Ein Bus der Verkehrsbetriebe Luzern. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Mutter wollte in Emmen LU zusammen mit ihrem Kind im Kinderwagen den Bus verlassen.
  • Die Fahrerin wollte ihr helfen, wobei die Sprachbarriere zu einem Missverständnis führte.
  • Die Mutter schlug infolge auf die Busfahrerin ein.

Im Oktober 2024 kam es an einer Bushaltestelle in Emmen LU zu einem folgenschweren Missverständnis.

Eine 37-jährige Mutter wollte mit ihrem zweijährigen Kind im Kinderwagen den Bus verlassen. Das Fahrzeug senkte sich jedoch nicht wie üblich zur Ausstiegshilfe ab, berichtet die «Luzerner Zeitung».

Busfahrerin Mutter Kinderwagen Körperverletzung
Die Absenkhilfe löste nicht aus – und es kam zum Handgemenge zwischen der Mutter und der Busfahrerin. (Symbolbild) - keystone

Die Absenkung hätte manuell neu ausgelöst werden können, wenn die Mutter sich wieder aus dem Türbereich zurückgezogen hätte. Die Klarstellung dieser Tatsache durch die Busfahrerin scheiterte allerdings an einer Sprachbarriere zwischen ihr und dem Fahrgast. Schliesslich ergriff die Fahrerin den Kinderwagen, um ihn aus dem Bus zu heben und der Mutter zu helfen.

«Natürlicher Instinkt einer Mutter»

Diese fasste die Situation jedoch anders auf und geriet in Angst um ihr Kind.

Sie schlug ihr Gegenüber gemäss der Staatsanwaltschaft «gegen den linken Oberarm, die Schulter sowie gegen die linke Gesichtshälfte».

Hast du schon einmal eine Situation erlebt, in der eine Sprachbarriere zum gefährlichen Hindernis wurde?

Der Fall wurde nun mit dem Vorwurf der «Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte» vor dem Bezirksgericht Luzern verhandelt.

Die Verteidigerin der Mutter betonte laut der «Luzerner Zeitung»: «Sie gilt als liebevolle und fürsorgliche Mutter, als ausgeglichen und lebensfroh.» Gewalttätig und aggressiv sei sie noch nie geworden.

Sie fordert deshalb einen Freispruch und verteidigte den «natürlichen Instinkt einer Mutter, die glaubt, ihr Kind schützen zu müssen».

Die Staatsanwaltschaft fordert derweil eine bedingte Freiheitsstrafe von 90 Tagen.

Das Urteil soll schriftlich verkündet werden.

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