Luzern: Katholiken-Genossenschaft muss 5000-Franken-Miete erklären

Im Luzerner Bramberg-Quartier vermietet die KAB Wohnraumgenossenschaft eine Attikawohnung für 4780 Franken. Das sorgt für Diskussionen über bezahlbares Wohnen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die KAB Wohnraumgenossenschaft bietet in Luzern Wohnungen zu hochpreisigen Mieten an.
- Die Genossenschaft rechtfertigt die Vermietung als Finanzierungsstrategie.
- Mit dem Geld fördert sie parallel günstigen Wohnraum auf den unteren Etagen.
Im beliebten Bramberg-Quartier in Luzern stehen zwei Neubauten mit exklusiven Attikawohnungen. Diese werden für Preise von bis zu 4780 Franken monatlich angeboten.
Vermieter ist aber nicht etwa ein privater Anbieter, sondern die KAB Wohnraumgenossenschaft, gegründet von Delegierten der Katholischen Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmer-Bewegung. Die gemeinnützige Genossenschaft fördert laut ihren Grundsätzen «preisgünstiges Wohnen».

Die Mietpreise für die Attikawohnungen sind hoch, aber sie haben einen Zweck. Genossenschaftspräsident Martin Schwegler erklärt in der «Luzerner Zeitung»: «Die vier sehr viel teureren Attikawohnungen» ermöglichen «einige sehr günstige Wohnungen» in den unteren Etagen.
Damit könne die Genossenschaft ihren Auftrag besser erfüllen als mit einer anderen Mietzinspolitik, so Schwegler.
Eine 3,5-Zimmer-Wohnung mit 80 Quadratmetern und Balkon kostet zwischen 1650 und 2400 Franken monatlich. Für 4,5 Zimmer zahlt man meist 1900 bis 2250 Franken.
Schwegler betont in der «Luzerner Zeitung», dass die günstigen Mietzinsen in den unteren Etagen bewusst gewählt wurden: «Denn wir wollten auch unseren ehemaligen Mietern in den abgerissenen Häusern die Chance geben, eine Wohnung zu finden. Zudem sollte letztere für junge Familien erschwinglich sein.»
Die 20 Wohnungen waren dann auch sehr schnell vermietet.

Der Andrang auf die Attikawohnungen ist geringer, aber es gibt Interessenten. Eine Wohnung ist vermietet, für die anderen bestehen Anfragen.