Schwyz will in der Spitalversorgung mehr Zusammenarbeit

Der Kanton Schwyz könnte Pionier einer neuen Ära im Gesundheitswesen werden, indem er eine verstärkte interkantonale Zusammenarbeit bei der Spitalplanung prüft.

Der Kanton Schwyz soll eine verstärkte kantonsübergreifende Zusammenarbeit bei der Spitalplanung prüfen. Dazu hat der Kantonsrat den Regierungsrat am Mittwoch mit einem Postulat einstimmig aufgefordert. Es brauche innovative Wege, um die Spitalversorgung sicherzustellen, sagte Kantonsrätin Claudia Rickenbacher (Mitte) zu ihrem Postulat.
Der Regierungsrat solle deswegen mit den Nachbarkantonen über eine kantonsübergreifende Zusammenarbeit sprechen. Daniel Burger (SVP) unterstützte die Forderung, auch wenn die Umsetzung vielleicht weh tue. Er sagte, das Problem im Gesundheitswesen sei, dass es zu viele Spitäler und zu viele Betten gebe.
Zusammenarbeit als Lösungsansatz
Sonja Zehnder (GLP) sagte, die interkantonale Zusammenarbeit sei heute eher die Ausnahme als die Regel. Sie sei überzeugt, dass die Qualität und Wirtschaftlichkeit der Spitalversorgung durch eine Zusammenarbeit gestärkt werden könne. Antoine Chaix (SP/Grüne) erklärte, das Postulat könne einschneidende Folgen für die drei Schwyzer Spitäler haben.
Der heutige Zustand sei aber nicht zukunftsfähig. Roger Züger (FDP) sagte, es sei besser rechtzeitig mit der Arbeit anzufangen als kurzfristig etwas aus dem Hut zaubern zu müssen. Der Regierungsrat zeigte sich für das Anliegen ebenfalls offen.
Ein sanfter Paradigmenwechsel
Regierungsrat Damian Meier (FDP) sprach von einem sanften Paradigmenwechsel. Die Spitäler hätten finanziell Mühe. Eine Möglichkeit zur Abhilfe sei eine engere Zusammenarbeit. Laut Meier geht es dabei nicht nur um eine engere Zusammenarbeit mit der Zentralschweiz, sondern auch mit Zürich und der Ostschweiz.
Der Regierungsrat will deswegen die Durchführbarkeit und das Potential einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen den Kantonen prüfen. Dabei solle auch abgeklärt werden, wie weit die Kantone bereit seien, auf einen Teil ihrer Planungsautonomie zu verzichten.
Der Regierungsrat verwies auf die positiven Erfahrungen mit dem Psychiatriekonkordat zwischen den Kantonen Uri, Schwyz und Zug aus dem Jahr 2016.