Wunderkind Maximilian Janisch fiel zweimal durch die Fahrprüfung

Maximilian Janisch macht seit Jahren Schlagzeilen. Das Mathe-Genie ist nun erwachsen geworden, zieht nach London und startet in der Finanzwelt durch.
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Das Wichtigste in Kürze
- Maximilian Janisch wurde schon mit 21 Jahren Mathematik-Doktor.
- In einer neuen SRF-Reportage spricht er über Politik und Gott.
- Und darüber, dass auch das Wunderkind nicht alles auf die Reihe kriegte.
Hätte Hollywood die Person Maximilian Janisch erfunden – der Film über das hochbegabte Wunderkind wäre wohl zu kitschig.
Der Luzerner sprengt jede IQ-Skala, krallt sich schon als Neunjähriger die Mathematik-Matura. Und wird anschliessend von Medien aus aller Welt begehrt.
Dann wird er zum Social-Media-Star und Ende Juni, mit 21 Jahren, wurde er Mathe-Doktor an der Universität in Zürich.
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Begabte werden das im Schnitt mit 31 – der Hochbegabte Maximilian ist aber selbst Begabten um zehn Jahre voraus.
Maximilian ist erwachsen geworden
Die letzten zehn Jahre begleitete ihn SRF-Reporterin Helen Arnet. Gestern lief ihre dritte Reportage von Maximilian im TV. Das Wunderkind ist erwachsen geworden.
«Wenn du zurück könntest, vor den ersten Interviewtermin: Würdest du wieder zusagen und den gleichen Weg einschlagen?», fragt ihn die SRF-Reporterin.
«Oh ja! Ich mache das sehr gerne. Ich freue mich, wenn sich Leute für mich interessieren», antwortet Maximilian.

Seinen Eltern Monika Janisch und Thomas Drisch, ein emeritierter Mathematik-Professor, wurde oft vorgeworfen, ihren Sohn zu sehr zu pushen. Gar die Kindheit zu rauben.
Zahlen waren spannender als der Wald
Aber das sei nicht der Fall, erklärt die Mutter. Der Wald liege gleich hinter dem Haus, immer wieder versuchten sie ihm andere Hobbies schmackhaft zu machen – ohne Erfolg.
Klein Maxi wollte nur rechnen. Und will es auch noch heute. Er bezeichnet seine Eltern als beste Freunde. «Wir sind ein sehr gutes Team», sagt er.
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Der dritte Film spielt nun hauptsächlich in Berlin. Denn bevor der Rechen-König in London ein Praktikum absolviert, besucht er hier Freunde.
Sind um ihn herum alle dumm?
Die Reporterin gesteht: «Ich fühle mich um dich herum immer etwas dumm.» – «Bin ich so einschüchternd? Das ist nicht meine Absicht», antwortet Maximilian.
Es sei aber nicht das erste Mal, dass er das höre. Doch er versuche, nicht furchteinflössend zu sein.

Mitten im politischen Berlin lobt er die Grünliberale Partei der Schweiz. «Das ist so ein Kind aus FDP und Grünen. Das fehlt in Deutschland», so Maximilian.
Fügt aber an: «Das ist keine politische Aussage, ich finde es nur cool, dass diese Partei bei uns existiert.»
Maximilian glaubt nicht an Gott
Beim Verteilen der Gaben ist der Luzerner ganz offensichtlich nicht zu kurz gekommen. Ist er dafür einer höheren Macht dankbar?
«Ich bin nicht religiös und habe keine höhere Macht, der ich dankbar bin. Aber ich bin allgemein sehr dankbar, mein Leben ist sehr gut gelaufen.»

Glauben bezeichnet er als «metaphysischen Ballast». «Ich versuche Glauben zu vermeiden und glaube, mein Leben wird dadurch sehr viel einfacher.»
Geschichte, Geografie und Autofahren
Aber gibt es in seinem Leben auch Dinge, die er nicht kann? «Ich war schlecht in Geschichte und Geografie. Das habe ich nicht gemocht.»
Und dann kommt es: «Ich bin zweimal durch die praktische Führerscheinprüfung gefallen. Beim dritten Mal liess mich der Experte eher aus Mitleid durchgehen.» Sogar ein Genie ist also nicht perfekt.
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Bekäme man eine Whatsapp-Sprachnachricht von Maximilian: Man würde sie nicht in 1.5-facher Geschwindigkeit hören wollen – er spricht wie ein Wasserfall.
Er kann es auch in Schweizerdeutsch, ist da allerdings nicht so sattelfest wie in der Quantenmechanik oder der Schrödinger-Gleichung.
«Zeit, um loszulassen»
Nun verlässt der 21-Jährige sein Elternhaus und zieht nach London. Dort will er ein Praktikum absolvieren.
Der Vater sagt: «Es ist Zeit, um loszulassen.» Er hätte sich gewünscht, dass sein Sohn auch Professor werde. Enttäuscht sei er aber nicht.
Hollywoodreif, was Maximilian Janisch schon alles erreichte. Sein Vater glaubt, dass es so weitergehen werde.
«Ich vermute, dass jetzt eine erfolgreiche Karriere in der Finanzbranche vor ihm liegt.» Es wäre das Happyend. Oder auch erst der Anfang: Maximilian ist erst 21 Jahre alt.