Augenhöhe statt Warnschild: Kinder sprechen Autofahrende an

In Küssnacht und Immensee fördern Schulkind-Aktionen wie «Kids & Cops» den direkten Dialog mit Autofahrenden für mehr Verkehrssicherheit.

Wie erleben Kinder ihren Schulweg? Und was wünschen sie sich von Autofahrenden? Die Aktion «Kids & Cops – Schulwegsicherheit» fördert den direkten Austausch zwischen Kindern und Verkehrsteilnehmenden, berichtet der Bezirk Küssnacht. Nach erfolgreichen Aktionen in Küssnacht fand «Kids & Cops» erstmals in Immensee statt.
Letzten Mittwoch war in Immensee während der morgendlichen Schulwegzeit besondere Aufmerksamkeit gefragt: Die Aktion «Kids & Cops – Schulwegsicherheit» fand erneut statt. Die Idee hinter der Aktion: Schülerinnen und Schüler suchten den direkten Austausch mit Autofahrerinnen und Autofahrern.
Ziel der Aktion: Die Sensibilisierung aller Verkehrsteilnehmenden für einen sicheren Schulweg – und das auf Augenhöhe. Die Idee zur Aktion stammt aus der Kinder- und Jugendkommission des Bezirks Küssnacht und wurde erstmals im August 2021 mit einer Klasse vom Schulhaus Dorfhalde durchgeführt. Aufgrund der positiven Resonanz folgten weitere Durchführungen – in diesem Jahr erstmals in Immensee.
Wünsche an Autofahrende
Vorbereitet durch den Fachbereich Kind, Jugend & Familie sowie durch den Präventionsdienst der Kantonspolizei, erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler im Unterricht ihre Botschaften an die Autofahrenden. Besonders wichtig war ihnen zum Beispiel, dass die Leute hinter dem Steuer vorsichtig fahren.
Dies bedingt unter anderem, dass die Lenkenden nicht unter Alkoholeinfluss fahren. Ausserdem soll das Mobiltelefon während der ganzen Fahrt in der Tasche bleiben. Nach den kurzen Gesprächen überreichten die Kinder den Verkehrsteilnehmenden ein kleines Dankeschön für ihre Zeit.
Wünsche an Schulkinder
Um Verkehrsunfälle zu vermeiden, sind alle Seiten gefragt. Deshalb durften auch die Fahrzeuglenkenden ihre Botschaften an die Schulkinder richten. So haben sie die Schülerinnen und Schüler beispielsweise darum gebeten, nach Schulende nicht am Strassenrand herumzurennen.
Ausserdem sollen auch die Fussgängerinnen und Fussgänger aufmerksam sein, bevor sie eine Strasse überqueren. Ein Lastwagenfahrer wies die Schulkinder zudem darauf hin, dass der Bremsweg eines LKW länger und der tote Winkel grösser sei als bei einem kleinen Auto.
Nach den kurzen Gesprächen überreichten die Kinder den Verkehrsteilnehmenden ein kleines Dankeschön für ihre Zeit.
Nachhaltige Wirkung
Der kurze, aber ehrliche Austausch zwischen Kindern und Erwachsenen hatte spürbare Wirkung. «Die Gespräche waren informativ, direkt und respektvoll – genau das wollen wir mit dieser Aktion erreichen», so Thomas Hürlimann von der Kantonspolizei Schwyz.
Auch Silas Angehrn vom Fachbereich Kind, Jugend & Familie zeigt sich erfreut: «Die Kinder erleben, dass ihre Stimme zählt. Gleichzeitig nehmen sie die Anliegen der Autofahrenden ernst. So entsteht gegenseitiges Verständnis – und mehr Sicherheit für alle.»
Damit die Aktion möglichst weit in den Schulalltag ausstrahlt, tragen die beteiligten Kinder ihre Erkenntnisse auch in andere Klassen weiter. Ergänzt wird das Projekt durch eine mediale Begleitung, um auch die breite Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren.
Sicherheit durch Dialog
Die Aktion «Kids & Cops – Schulwegsicherheit» zeigt eindrucksvoll, wie durch einfache Mittel ein grosser Effekt erzielt werden kann. Damit wird ein starkes Zeichen für gelebte Verantwortung und Verkehrssicherheit gesetzt – und das auf eine Art, die nicht nur lehrreich, sondern auch verbindend ist.