Stadt Luzern

Luzerner Geschäftsmann führt 25 Firmen in den Ruin – vier Jahre Haft

Pelin Seker
Pelin Seker

Luzern,

In Luzern fuhr ein Geschäftsmann insgesamt 25 Unternehmen an die Wand. Für sein Delikt soll er vier Jahre ins Gefängnis.

kriminalgericht luzern
Kriminalgericht Luzern. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/URS FLUEELER

Das Wichtigste in Kürze

  • Durch die Führung eines Luzerner Geschäftsmannes gingen 25 Firmen bankrott.
  • Er hat Betreibungen von drei Millionen Franken offen.
  • Er erhält vier Jahre Gefängnisstrafe und fünf Jahre Tätigkeitsverbot.

In Luzern wird ein Mann wegen mehrfache Misswirtschaft, mehrfache Unterlassung der Buchführung, ungetreue Geschäftsführung und Betrug angeklagt. Er hat 25 Firmen in den Ruin getrieben, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet.

Der 34-Jährige war bei jedem dieser Unternehmen in einer hohe Funktion tätig und war sogar im Handelsregister eingetragen. Die Firmen, die er übernahm, gingen nach wenigen Monaten pleite, heisst es in der Anklage des Kriminalgerichts Luzern. Der Staatsanwalt beschreibt den Schweizer als «ein Firmenbestatter, der offene Betreibungen von drei Millionen Franken hinterlässt».

Die Firmen befanden sich zum Zeitpunkt seiner Übernahme bereits in finanziellen Engpässen – das wusste der Angeklagte. Er ging seiner Aufgabe nicht nach, eine Zwischenbilanz zu erstellen oder die Bilanz sofort zu deponieren. Durch die Vernachlässigung seiner Pflichten fuhr er die Geschäfte an die Wand.

Schweigsamkeit des Angeklagten

Zu der Frage am Kriminalgericht, wieso er diese Firmen übernahm, gab er keine Antwort. Der Schweizer wurde bereits 2020 angeklagt wegen ähnlichen Straftaten. Er wurde zu zwei Jahren Haft und drei Jahren Probezeit verurteilt. Laut Aussage der «Luzerner Zeitung», fülle sein Strafregisterauszug neun Seiten.

Quellensteuer und Sozialabgaben wurden zwar von den Löhnen abgezogen, jedoch hat der Luzerner diese nie einbezahlt. Dazu kommt der illegale Verkauf seines geleasten Mercedes-Benz, für den er 60'000 Franken absahnte. Wofür er das ganze Geld ausgab, gab er nicht preis.

Urteil vom Staatsanwalt

Sein Vertreter probierte sein Bestes, um das Strafurteil zu mindern. Seit zwei Jahren sei er nur noch ein Angestellter und habe seine kriminelle Vergangenheit hinter sich gelassen. Der Staatsanwalt kaufte die Masche jedoch nicht ab, er sehe in ihm nur einen unverbesserlichen Wiederholungstäter.

Das Kriminalgericht verurteilt den Beschuldigten zu vier Jahren Haft und fünf Jahre Tätigkeitsverbot in einer Führungsposition. Der 34-Jährige verspricht: «Ich werde nie mehr eine Firma übernehmen»

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