Kantonsrat Obwalden kritisiert Kosten des Kantonsspitals

Der Kantonsrat Obwalden genehmigt Rechenschaftsbericht trotz steigender Verluste des Kantonsspitals.

Der Kantonsrat Obwalden hat am Freitag den Rechenschaftsbericht und die Jahresrechnung des Kantonsspitals mit 32 zu 6 Stimmen bei 14 Enthaltungen genehmigt. Auf Kritik stiessen im Rat vor allem die Kosten des Spitals.
Die Unternehmensrechnung des Kantonsspitals schloss 2024 mit einem Verlust von 1,9 Millionen Franken. Im Jahr zuvor betrug der Fehlbetrag noch 1,3 Millionen Franken. Das Spital erhielt vom Kanton Abgeltungen von 9,2 Millionen Franken, 0,9 Millionen Franken mehr als 2023.
Weil das Spital mehr Patientinnen und Patienten behandelte, war der Betriebsertrag mit 69,6 Millionen Franken grösser als 2023 und als im Budget vorgesehen. Der Betriebsaufwand betrug jedoch auch höher: Er lag bei rund um die Summe von etwa70 Millionnen Frankens.
Höhere Personal- und Materialkosten belasten Bilanz
Gründe dafür waren höhere Personal- und Materialkosten. Marcel Jöri (Mitte/GLP) sagte als Sprecher der vorberatenden Kommission, dass sich die positive Entwicklung bei den Patientenzahlen finanziell nicht niedergeschlagen habe.
Weil das Kantonsspital allein kaum eine Zukunft hat, soll es Teil des Luzerner Kantonal-Spitals werden – so entschied es das Parlament am Donnerstag. Betont wurde im Kantonsrat am Freitag, dass es aber noch eine gewisse Zeit dauere, bis der Zusammenschluss zustande komme.
Peter Lötscher (SP) forderte deswegen, dass die Spitalleitung die notwendigen Veränderungen an die Hand nehme. Roland Kurz (FDP) kritisierte dabei das Management. Es sei keine Strategie erkennbar.
Personal arbeitet «mit Herzblut», doch Kritik an Führung
Remo Fanger (SVP) betonte, dass das Personal aber «mit Herzblut» arbeite. Mehrmals erwähnt wurde in der Debatte die hausärztliche Versorgung der Bevölkerung.

Eine an das Spital angegliederte Hausarztpraxis würde mehr bringen als zusätzliche Spezialdisziplinen, sagte Regula Gerig (CSP). Dominik Imfeld (Mitte/GLP) kritisierte ebenfalls die Spitalleitung: Der Fokus liege auf Einnahmensteigerung und Ausgaben würden zu wenig kritisch betrachtet.
Gesundheitsdirektorin Cornelia Kaufmann Hurschler wertete höhere Patientenzahlen positiv – ein Zeichen dafür, dass das Spital benötigt werde. Auch sie fordert jedoch eine Überprüfung von Kosten und Strukturen im Kantonsspital Obwalden.