Schwyzer Regierung hält an Passerellen-Lehrgang fest

Ab 2026/27 will der Schwyzer Regierungsrat an der Kantonsschule Kollegium Schwyz im Rahmen eines Schulversuchs einen Passerelle-Lehrgang anbieten.

Der Schwyzer Regierungsrat will ab dem Schuljahr 2026/27 in einem Schulversuch einen Passerelle-Lehrgang an der Kantonsschule Kollegium Schwyz anbieten. Das hat er in einer Antwort auf ein Postulat am Montag mitgeteilt.
Der Kanton Schwyz plante die Einführung der Passerelle am Kollegi Schwyz (KKS) bereits auf das Schuljahr 2025/26. Weil das Kantonsparlament im Dezember 2024 das Budget um CHF120'000 kürzte, wurde das Projekt vorerst gestoppt.
In einem Postulat forderte daraufhin der Mitte-Kantonsrat Mathias Bachmann eine Bedarfsabklärung. Zuerst solle die Regierung den Bedarf und alternative Standorte prüfen, mögliche Kooperationen evaluieren und auch Bildungsgutscheine als flexiblere Lösung prüfen, so der Vorstösser.
Mit der Antwort auf den Vorstoss sieht der Regierungsrat die verlangte Bedarfsabklärung als erledigt. Er beantragt, das Postulat abzulehnen, wie er am Montag mitteilte.
Passarelle schliesst Lücke zwischen Berufsbildung und Hochschule
Die Passarelle schliesse eine Lücke zwischen Berufsbildung und Hochschule und habe sich seit ihrer landesweiten Einführung seit 2005 bewährt, erklärte der Regierungsrat. Eine kantonseigene Passerelle erlaube es, den Bedürfnissen der Studierenden aus der Region «bestmöglich entgegenzukommen». Auch Lernende Uri und Zug könnten profitieren. Zudem nutze der Lehrgang bestehende Infrastrukturen und verursache kaum Zusatzkosten.
Laut der regierungsrätlichen Antwort hätten sich 2021 rund 40 Schwyzer Studierende für die Passarelle interessiert. Die Regierung erwartet pro Jahr rund 28 Absolventinnen und Absolventen.
Finanzplanung des Projekts
Laut dem Amt für Mittel- und Hochschulen sei die Nachfrage für das Angebot «tendenziell zunehmend». In der Einführungsphase schätzt der Kanton die Kosten für die Passarelle an der KKS auf rund CHF190'000 pro Jahr. Später sollen diese auf rund CHF150'000 sinken.
Laut der Regierung sollen die Kosten durch Schulgelder, Ausbildungsbeiträge von ausserkantonalen Studierenden und Einsparungen bei Zahlungen an andere Schulen gedeckt werden.
Auswirkungen auf den Bildungsstandort Schwyz
Wenn sich das Angebot bewähre, so die Regierung, entstünden dem Kanton keine zusätzlichen Kosten. Das Geld werde einfach im eigenen Kanton eingesetzt statt ausserhalb.
Die Passerelle ermöglicht es Absolventinnen und Absolventen einer Berufs- oder Fachmaturität, ein Studium an einer Universität oder einer ETH anzutreten. Derzeit kann die Passerelle in der Zentralschweiz nur im Kanton Luzern absolviert werden.