Schwyzer Regierungsrat lehnt Billig-ÖV-Abo für den ganzen Kanton ab

Der Schwyzer Regierungsrat lehnt ein günstiges ÖV-Abo für den ganzen Kanton wegen Tarifstruktur, Kosten und nationalen Arbeiten an einem neuen System ab.

Der Schwyzer Regierungsrat ist gegen die Schaffung eines günstigen Abos, das den öffentlichen Verkehr im ganzen Kanton abdeckt. Er begründet dies mit der Tarifstruktur im Kanton, mit den Kosten sowie mit Arbeiten auf nationaler Ebene an einem neuen Tarifsystem.
Der Regierungsrat lehnt das Postulat «Ja zum echten Schwyz Pass» des SP-Kantonsrats Jonathan Prelicz ab. Dieser forderte ein günstiges Monats- und Jahresabonnement für Bus und Bahn im ganzen Kanton.

Prelicz argumentierte, dass die Zahl der Autos im Kanton Schwyz in den letzten 30 Jahren viel stärker gewachsen sei als die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner. Es brauche deswegen eine «interessante Gestaltung der Ticketpreise» für den öffentlichen Verkehr.
Kostenargumente gegen flächendeckendes Abo
Der Regierungsrat hält dem in seiner am Montag publizierten Antwort entgegen, dass ein hochwertiges Angebot des öffentlichen Verkehrs, wie es im Kanton Schwyz existiere, auch etwas kosten dürfe. Von 2009 bis 2024 sei die Zahl der Angebotskilometer von 6,8 auf 9,9 Millionen Kilometer gestiegen. Die ungedeckten Ausgaben der öffentlichen Hand hätten von 43 auf 55 Millionen Franken zugenommen.
Heute gibt es kein Abonnement, das den ganzen Kanton abdeckt. Der Tarifverbund Schwyz deckt nur den inneren Kantonsteil und Einsiedeln ab. Zudem wird das Gebiet teilweise vom Luzerner und Zuger Tarifverbund überlappt. Der Bezirk Höfe gehört zum Zürcher, der Bezirk March zum Tarifverbund Ostwind. Dazu kommt das Z-Abo für Reisende nach Zürich.
Die beteiligten Tarifverbunde lehnen ein flächendeckendes Abonnement für den Kanton Schwyz ab, weil dieses die Preise der bestehenden Abonnements unterwandern könnte.
Neues nationales Tarifsystem in Arbeit
Ob ein Abonnement für den ganzen Kanton Schwyz umsetzbar wäre, sei deswegen fraglich, erklärte der Regierungsrat. Der Regierungsrat weist darauf hin, dass ein solches Abonnement zu Mindereinnahmen führen würde, welche der Kanton decken müsste.
Zudem werde auf nationaler Ebene ein neues Tarifsystem getestet, das nicht mehr auf Tarifen und Zonen, sondern auf den zurückgelegten Distanzen beruhe. Ein neues regionales Produkt mache zum jetzigen Zeitpunkt deswegen keinen Sinn.