Solarstrompflicht fällt im Kanton Schwyz

Im Kanton Schwyz wird die Solarstromanlagen-Pflicht für neue Gebäude abgeschafft.

Im Kanton Schwyz fällt die Pflicht, neue Gebäude mit Solarstromanlagen auszustatten. Der Kantonsrat hat eine Motion von Willi Kälin (FDP) mit 50 zu 45 Stimmen gutgeheissen. Kälin begründete seine Forderung damit, dass im Sommer zu viel Strom produziert werde.
Schuld daran sei der starke Ausbau der erneuerbaren Energie, vor allem der Photovoltaik (PV). Die Vorgabe, auf Neubauten Solarstromanlagen installieren zu müssen, sei deswegen fragwürdig. Der Regierungsrat lehnte die Forderung ab.
PV-Pflicht: Ein effizientes Instrument?
PV-Pflicht sei ein einfaches und effizientes Instrument, sagte Regierungsrat Sandro Patierno (Mitte). Der Regierungsrat befürworte den zügigen Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion, erklärte er in seiner schriftlichen Motionsantwort. Dies sei für die Versorgungssicherheit nötig.
Er verwies dabei auf die steigende Zahl von Wärmepumpen und Elektroautos. Das Problem sei nicht der Sommer, sondern der Winter, sagte Norbert Hegner (SP/Grüne) und plädierte ebenfalls dafür, an der Pflicht festzuhalten.
Konzentration auf Lösungen statt Probleme
Doris Pöpplein (GLP) erklärte, statt sich auf die Probleme zu konzentrieren, sei es besser, sich auf Lösungen zu fokussieren. Stefan Langenauer (Mitte) sagte, es genüge nicht, wenn nur die Freiwilligen mitmachten.
Verschiedene Votanten der SVP und FDP pochten dagegen auf Eigenverantwortung und Freiheit. Rita Lüönd (FDP) sagte, Solaranlagen sollten nur dort gebaut werden, wo es Sinn mache. Die Pflicht zur Photovoltaik verteuere auch das Wohnen.