Tribünen-Zeugnis: FC Luzern clever – bei GC mangelt es an Qualität!
Luzern 04.11.2024 - 10:00
Der FC Luzern setzt sich zu Hause gegen GC am Ende verdient mit 2:0 durch. Die Hoppers sind an der Pleite auch selbst schuld. Hier kommen die Noten zum Spiel.
Das Wichtigste in Kürze
- Der FC Luzern schlägt GC zuhause mit einer cleveren Leistung mit 2:0.
- Die Zürcher sind gut im Spiel, lassen ihre Chancen aber ungenutzt.
- Im Gegensatz dazu zeigen sich die Innerschweizer eiskalt vor dem Tor.
Der FC Luzern feiert einen 2:0-Heimsieg gegen GC und wahrt den Anschluss zur Tabellenspitze. Bei den Zürchern ist hingegen zunehmend Feuer am Dach: Nur ein Punkt trennt die Hoppers von Liga-Schlusslicht und Kantonsrivale Winterthur.
Hier kommen die Noten!
FC Luzern
Die Note 5 gibt es ausschliesslich für die drei Punkte, weil der FC Luzern einfach cleverer war. Schlussendlich muss sich der FCL auch für einen «dreckigen Sieg», wie es Trainer Mario Frick nennt, nicht entschuldigen.
Ausserdem hat der FC Luzern seine Chancen einfach eiskalt ausgenutzt – der grosse Unterschied zum Gegner GC. Der Konter im eigenen Stadion zur 1:0-Führung war mustergültig zu Ende gespielt und von Winkler verwertet.
Spielerisch war es keine Offenbarung, was die Innerschweizer auf dem Rasen zeigten. Man hatte das Gefühl, dass der Tank nach dem 2:2-Remis vom Donnerstag in Genf noch nicht wieder vollgefüllt war.
Stürmer Grbic hat keine Vollstrecker-Qualitäten bewiesen. Rrudhani nervenstark beim Elfmeter, solid – aber nicht am Limit seiner Möglichkeiten. Villiger mit super Übersicht beim 1:0 als Initiator und Assistgeber, sonst aber etwas stumpf. Stankovic' langer Ball auf Rrudhani, der zum Elfmeter führt, ist eine Augenweide.
So richtig aus dem Kollektiv herausstechen konnte beim FCL am Sonntag keiner. Aber schlussendlich gibt es keine Schönheitspreise zu gewinnen. Das Resultat interessiert, und da stehen drei Punkte – Ziel erreicht.
Der FC Luzern hat bereits 22 Zähler gesammelt und liegt derzeit unter den Top 6. Damit kann der FCL-Fan sicherlich zufrieden sein. Am nächsten Sonntag reisen die Innerschweizer dann zum FC Sion ins Wallis. Resultatmässig ist dort alles möglich ...
GC
GC startet frisch in die Partie, Bojang und Muci kommen zu Chancen. Es fehlt jedoch die Durchschlagskraft. Nach knapp zehn Minuten läuft man nach eigenem Eckball naiv in einen Konter. Insbesondere Abels, aber auch seine Mitspieler machen dabei keine gute Figur.
Muci hat im Anschluss nochmals eine Chance. Aber FCL-Dorn steht mit seiner Kopfabwehr goldrichtig und kann den Ausgleich verhindern. Bei Bojangs Abschluss steht FCL-Torwart Loretz im Weg. Dann braucht es bei GC eine starke Abwehr von Torhüter Hammel gegen FCL-Grbic.
Mehr als 60 Prozent Spielanteile haben die Hoppers vor der Pause, aber die Offensive ist einfach zu harmlos. Der Südkoreaner Lee ist in dieser Form ein Ausfall; bei Muci ist der Wille erkennbar, aber seine Aktionen sind harmlos. Bojang ist bemüht, es fehlt aber die Kaltblütigkeit vor dem Tor.
Der oft auch schon gelobte Morandi nutzt sein Potenzial nicht aus. Bei Verteidiger Abels muss die Frage erlaubt sein: Wieso hat GC so einen Durchschnitts-Kicker im Kader? Da könnte man sich auch im Nachwuchs bedienen!
Und dann die zwei Hands-Elfmeter gegen die Hoppers nach der Pause … Beim ersten Elfmeter kann man ein Handspiel von GC-Persson klar erkennen. Beim zweiten Elfmeter wird es aber ganz schwierig – das wirft viele Fragen auf.
Fakt ist: Es wurde ein Elfmeter gepfiffen, den kein Spieler auf dem Platz oder Zuschauer auf der Tribüne verstanden hat. Den ersten Elfmeter kann GC-Torhüter Hammel gegen Grbic noch parieren. Gegen den zweiten Strafstoss, diesmal von Rrudhani, ist er machtlos.
Entschieden ist das Spiel nach dem 2:0 aber noch nicht. Bojang hat eine 100-prozentige Chance zum Anschlusstreffer, aber FCL-Ciganiks prescht mit letztem Einsatz noch in den Ball. Sorry – aber der muss drin sein! Es ist bei den Hoppers schlicht eine Qualitäts-Frage, und nicht nur Pech.
Eine bittere Niederlage – und nächsten Sonntag kommt der FC St.Gallen nach Zürich, da muss zwingend ein Sieg für GC her! Sonst wird es in der darauffolgenden Nati-Pause ungemütlich, denn dann steht die Trainer-Frage im Raum.
Kleiner Vorteil für die Hoppers, dass die Ostschweizer am Donnerstag in der Conference League in Nordirland bei Larne antreten müssen. Auch deshalb müssen die Punkte aus GC-Sicht am Sonntag in Zürich bleiben.