Escholzmatt-Marbach LU: Tod von Kindern belastet auch Feuerwehr
Entlebuch 30.01.2024 - 04:04
Vor einer Woche kam es zu einem verheerenden Hausbrand in Escholzmatt-Marbach LU bei dem drei Kinder starben. Die Gemeinde steht noch immer unter Schock.
Das Wichtigste in Kürze
- In Escholzmatt-Marbach LU kam es vor einer Woche grossen Tragödie.
- Drei Kinder starben beim Brand eines Bauernhauses - die Gemeinde steht unter Schock.
- Nun spricht der Kommandant der Feuerwehr über den schwierigen und emotionalen Einsatz.
Vor knapp einer Woche brannte in der Nacht ein Bauernhaus in Escholzmatt-Marbach LU beinahe komplett aus. Drei Kinder, die drinnen am Schlafen waren, kamen dabei ums Leben. Drei Erwachsene Personen, darunter auch die Eltern, werden schwer verletzt.
Die Brandursache ist noch immer nicht klar – und die Gemeinde steht noch immer unter Schock. Besonders für die Feuerwehr ist ein solch trauriger Einsatz eine riesige Belastung. Wie in vielen kleinen Gemeinden besteht nämlich auch die Feuerwehr in Escholzmatt-Marbach (4500 Einwohner) aus Milizpersonen. Es sind Freiwillige aus dem Dorf, die sonst einem anderen Beruf nachgehen.
Von «belastenden Gefühlen» spricht der Chef der Feuerwehr in der gestrigen Ausgabe von «Schweiz aktuell». Godi Studer erzählt, wie er den schwierigen Einsatz in der Nacht auf den 22. Januar erlebte. «Wir wurden um 1.20 Uhr geweckt, ich gehe davon aus, dass die meisten zu dieser Uhrzeit geschlafen haben. Die Welt war in Ordnung...»
Der Kommandant war einer der ersten Personen vor Ort. «Wenn der Alarm kommt, dann funktioniert man zuerst einmal einfach», sagt er. Vor Ort hätten sie die schwerverletzten Personen angetroffen – und auch erfahren, dass es Vermisste gab. «Es war schwierig zu erfahren, dass wir die Kinder nicht herausholen konnten.»
Feuerwehr von Escholzmatt-Marbach erhält Betreuung
Sie hätten «einige Brände pro Jahr», sagt Studer und hält fest: «Doch noch nie so ein heftiger, das war auch für uns neu.» Als das Haus schliesslich abgebrannt war, musste die Feuerwehr die toten Kinder bergen. Die psychische Belastung von einem solchen Einsatz, merke man meist erst später, sagt Studer.
«Die meisten unserer Leute haben gesagt, dass erst zuhause, als wieder Ruhe einkehrte, die Gefühle kamen. Die belastenden Gefühle...» Für die ganze Feuerwehr von Escholzmatt-Marbach stand demnach während dem Einsatz und auch jetzt im Nachhinein ein Care-Team zur Seite.
Fred Palm, Feuerwehrseelsorger Luzern, sagt, dass man ein solches Ereignis nicht einfach los werde. «Das klebt an einem – man muss dem einen Platz geben im eigenen Leben. Durch die Verarbeitung, stört es aber mit der Zeit weniger.»