Millionär kauft Zürichsee-Halbinsel - Pächter wehren sich!
Der Millionär Edgar Weber hat die Halbinsel «Im Schilf» in Freienbach SZ erworben. Nun sind die Bagger angerückt – und die bisherigen Pächter hässig.
Das Wichtigste in Kürze
- Der neue Besitzer der Halbinsel «Im Schilf» will die dortigen Gebäude abreissen.
- Die bisherigen Pächter hätten bis Ende Oktober ausziehen müssen.
- Doch einige sind noch da - obwohl die Bagger anrücken.
Für 69 Millionen Franken hat der Unternehmer Edgar Weber die Halbinsel «Im Schilf» in Freienbach SZ erworben. Zehn Bungalows stehen auf dem Grundstück, deren Pächter zeitweise bis quasi permanent in den Hütten wohnen. Doch Weber will die Bungalows abreissen lassen – und zwar zeitnah.
Die Pächter hätten dafür bereits Ende Oktober ausziehen müssen, berichtet der «Blick». Die Pachtverträge waren nicht verlängert worden, die Kündigungen klebten an den Briefkästen. Bagger bearbeiten bereits das Grundstück, haben Bäume gerodet, Hütten beschädigt und Leitungen demoliert.
Doch einige der Bewohner sind trotz Fristablauf immer noch dort – und wollen sich wehren. Sie haben sich einen Anwalt genommen, um das Grossprojekt des Unternehmers zu stoppen. Jener hat bereits die Baubewilligung für zwei Villen und zwei Zweifamilienhäuser auf der Halbinsel.
Webers aktuelle Residenz: Zwei Verfahren am Laufen
Vorwiegend soll seine Familie auf das 9786 Quadratmeter grosse Grundstück ziehen. Und das schon ab dem Winter 2026 – für den Unternehmer drängt die Zeit. Denn für seine jetzige Villa in Altendorf SZ sind zwei Verfahren hängig.
Einsprecher in der Gemeinde beanstanden, dass Weber sein dortiges Gebäude unrechtmässig ausgebaut habe. Es seien immer mehr Anlagen wie ein Weg, eine Terrasse und ein riesiger Parkplatz mit Container-Garagen hinzugekommen.
Die Halbinsel kam dem Millionär da offenbar gerade recht: Nachdem der vorige Besitzer im Februar starb, konnte Weber das Grundstück von dessen Tochter und Erbin abkaufen.
«Mir kommen die Tränen»
Für die bisherigen Pächter, welche ihre Bungalows verlassen müssen, geht alles zu schnell. «Der kann doch nicht unsere Hütten zerstören, solange wir noch hier sind», beschwert sich einer. «Mir kommen die Tränen, wenn ich das sehe», äussert ein anderer mit Blick auf die aufgerissenen Flächen.
Doch wie der «Blick» festhält, schreitet Webers Vorhaben voran. Die Hütten sollen nach dem Abriss unter den Vorgaben der Erhaltungsklausel neu aufgebaut werden. An die bisherigen Pächter vermietet werden sie aber ziemlich sicher nicht.
