Parlament will raschere Planung beim Neubau des Luzerner Theaters

Der Luzerner Stadtrat drängt auf eine schnellere Planung für das neue Theatergebäude.

Der Luzerner Stadtrat hat sich am Donnerstag für ein rascheres Vorgehen rund um die Planung eines neuen Gebäudes des Luzerner Theaters ausgesprochen. Es überwies einen Antrag der Mitte-Fraktion, der einen Planungsbericht bis im Frühjahr 2027 forderte.
Nach dem Nein der städtischen Stimmberechtigten zum Umbau und zur Erweiterung des Luzerner Theaters plante die Stadtregierung, bis spätestens 2028 in einem partizipativen Prozess eine Vision für den gesamten Theaterwerkplatz zu erarbeiten.
Dafür beantragte der Stadtrat beim Grossen Stadtrat einen Kredit von 1,9 Millionen Franken. Am Vorabend der Sitzung reichte die Stadtregierung einen Nachtragskredit ein, womit sich der Betrag auf rund 2,2 Millionen Franken erhöhte. Der Kredit umfasst unter anderem eine auf acht Jahre befristete 80-Prozent-Stelle für die Projektleitung bis zur Umsetzung.
Kritik an langsamer Planung
Die Diskussion im Stadtparlament drehte sich am Donnerstag vor allem um das Tempo der Planung, um die Situation der Mitarbeitenden des Theaters und um den Partizipationsprozess. Die bürgerlichen Parteien kritisierten das vom Stadtrat vorgesehene Vorgehen als zu langsam.
Es müsse rascher vorwärtsgehen, forderten sie. Timo Lichtsteiner (SVP) betonte, das Theater sei «ein Herzstück der Stadt». 400 Arbeitsplätze und die Glaubwürdigkeit der Politik stünden auf dem Spiel.
Die Ratslinken warnten dagegen vor einem überstürzten Vorgehen. Das Thema sei komplex, sagte Adrian Häfliger (Grüne). Ein überstürztes Vorgehen bringe die grösste Verzögerung.
Stadtpräsident Beat Züsli (SP) betonte, niemand wolle den Prozess verzögern. Wichtig sei jedoch, aus dem gescheiterten Projekt zu lernen, die interessierten Kreise früh einzubeziehen und den Partizipationsprozess ernst zu nehmen.
Forderungen nach beschleunigtem Verfahren
Die FDP-Fraktion beantragte, den Bericht und Antrag des Stadtrates zurückzuweisen, damit dieser innert drei Monaten eine neue Vorlage mit beschleunigtem Verfahren ausarbeiten könne.
«Es muss schneller gehen», sagte Mike Hauser (FDP). Allen anderen Fraktionen ging die Rückweisung jedoch zu weit. Auch der SVP, die sich in der Eintretensdebatte noch dafür ausgesprochen hatte.
Roger Sonderegger (Mitte) warnte, eine Rückweisung sende ein falsches Signal und verzögere den Prozess weiter.
Der Antrag der Mitte, wonach der Stadtrat bis im Frühjahr 2027 einen Planungsbericht vorlegen soll, fand im Stadtparlament eine deutliche Mehrheit. Zudem überwies der Grosse Stadtrat zwei weitere Aufträge: Einen zur Planung einer Zwischenlösung während der Sanierung und des Neubaus des Theaters sowie einen zu Leitlinien für die Partizipation.
Letztlich überwies das Stadtparlament den Sonderkredit von 2,2 Millionen Franken für das Vorhaben zur Vision Theaterwerkplatz Luzern einstimmig.