Reussbrücke: Grösster Kran der Schweiz im Einsatz

Die Reussbrücke Fluhmühle wird für 15,3 Millionen Franken saniert. Der grösste Kran der Schweiz wird dafür benötigt.

Das Wichtigste in Kürze
- Der grösste Kran der Schweiz hilft bei der Sanierung der Reussbrücke Fluhmühle in Luzern.
- Die Brückenteile werden direkt am Ufer instandgesetzt.
- Ein Provisorium lässt den täglichen Zugverkehr weiterfahren.
Die Reussbrücke Fluhmühle in Luzern wird aktuell saniert. Für die Instandsetzung kommt der grösste Kran der Schweiz zum Einsatz. Bei dem Bauwerk handelt es sich um ein Industriedenkmal von 1921.
Es ersetzte damals eine ältere Brücke von 1863/64, die den schweren elektrischen Lokomotiven nicht gewachsen war. Dies erklärt Susanna Kraus Casutt vom Luzerner Stadtarchiv gegenüber SRF.
Ein Bau mit Unfällen
Ihr Bau, geprägt von Handarbeit und einfachsten Mitteln, ging mit mehreren tragischen Unfällen einher. «Damals wurde das menschliche Leben noch nicht so hoch gewichtet wie heute», sagt Kraus dazu.
Arbeiter kletterten etwa ungesichert auf Gerüsten. Ein Mann wurde von einem Balken erschlagen, vier Personen kamen bei einer Explosion ums Leben.
Aufwändige Sanierung am Ufer
Die Sanierung heute erfolgt direkt am Ufer der Reuss. Die drei Brückenelemente werden einzeln entfernt, instandgesetzt und dann zurückgebracht. Dies dauert insgesamt bis Herbst 2027.

Ein Provisorium hält den Bahnbetrieb aufrecht – täglich überqueren etwa 200 Züge weiterhin die Brücke.
Die Kosten einer neuen Brücke wären um 30 bis 40 Prozent höher gewesen, sagt SBB-Gesamtprojektleiter Stefan Wassmer zu SRF.
«Auf diesen Tag jahrelang hingearbeitet»
Der grösste Raupenkran der Schweiz hebt die 185 Tonnen schweren Bauteile in die Luft. Am Samstag vor einer Woche war es erstmals so weit.
«Auf diesen Tag haben wir jahrelang hingearbeitet», sagt Wassmer und ist erleichtert, dass die erste Etappe glückte.
Das Prozedere wiederholt sich noch zweimal – zuletzt im Herbst 2026, damit die Brücke wieder komplett wird.