Schüttung von Gestein aus Sisikoner Tunnel hat begonnen

Uri,
Neben dem Ausbruchmaterial aus der zweiten Gotthardröhre wird künftig auch Gestein aus dem Sisikoner Tunnel im Urnersee versenkt.

Neben Ausbruchmaterial aus der zweiten Röhre des Gotthardstrassentunnels, wird neu auch Gestein aus dem Sisikoner Tunnel für Renaturierungen in den Urnersee geschüttet. An Spitzentagen dürften über 8000 Tonnen Material anfallen.
Wie die Standeskanzlei Uri am Freitag mitteilte, hat am Mittwoch die Schüttung von Gestein aus dem Bau des Sisikoner Tunnels begonnen. Der Tunnel wird eine Länge von 4,4 Kilometer haben und Teil der neuen Axenstrasse zwischen Brunnen SZ und Flüelen UR sein.
Insgesamt dürften aus dem Sisikoner Tunnel 1,4 Millionen Tonnen Gestein anfallen, das von Flüelen aus per Schiff in den See geschüttet werden soll.
Als erstes werden 0,3 Millionen Tonnen, das aus den Vortrieben stammt, mit Lastwagen zum Industriehafen Flüelen gebracht. Das Material aus dem Tunnel wird ab Frühling 2026 per Schiff angeliefert.
Seit einem Jahr wird zudem Ausbruchmaterial aus der zweiten Röhre des Gotthardstrassentunnels in den Urnersee geschüttet. Dieses wird mit der Eisenbahn von Göschenen UR nach Flüelen gebracht.
Logistische Herausforderungen im Hafen
Zuvor war bereits Gestein aus dem Gotthardbasistunnel und aus dem Umfahrungstunnel Flüelen für Seeschüttungen verwendet worden.
Gemäss der Mitteilung sind die logistischen Herausforderungen im Industriehafen Flüelen wegen den parallelen Anlieferungen aus dem Gotthardstrassentunnel und dem Sisikoner Tunnel gross. Die Förderbandanlagen im Hafen seien ausgebaut worden, zudem seien zwei neue Schiffe, mit denen das Gestein in den See verklappt werden könne, beschafft worden.
Ab Herbst 2026 dürfte im Sisikoner Tunnel auch arsenhaltiges Gestein ausgebrochen und in den See geschüttet werden. Dies sei, unter Einhaltung von klar definierten Massnahmen, ökologisch unbedenklich, teilte die Standeskanzlei mit.
Arsenhaltiges Gestein: Ökologisch unbedenklich?
Das Arsen aus diesem Gestein werde im Seewasser kaum freigesetzt. Zudem würden die relativ grossen Gesteinsbrocken rasch sinken und könnten überdeckt werden.
Gemäss der Mitteilung hat damit das arsenhaltige Gestein aus dem Sisikoner Tunnel andere Eigenschaften als das aus dem Gotthard. Die Urner Behörden hatten 2024 entschieden, dass dieses nicht in den See gelangen soll.