Reisebusse zahlen künftig für das Anhalten in der Innenstadt

Ab 1. April 2025 müssen Reisebusunternehmen in Luzern eine Haltegebühr von 100 Franken zahlen, um ihre Gäste in der Innenstadt ein- und aussteigen zu lassen.

Wie die Stadt Luzern berichtet, erhebt sie ab 1. April 2025 eine Haltegebühr für Reisebusse. Neu muss 100 Franken zahlen, wer seine Gäste auf einem der touristisch zentralen Halteplätze der Innenstadt aus- und einsteigen lassen will.
Am Schwanenplatz ist zudem nur noch das Aussteigen erlaubt. Mit diesen Massnahmen will die Stadt Luzern den Reisebusverkehr lenken und die Touristenströme besser verteilen. Die Tourismusbranche und die touristischen Leistungsträger unterstützen das neue Regime.
Buchungspflicht für Reisebusse ab April 2025
Reisebusunternehmen sind ab dem 1. April 2025 verpflichtet, die Zufahrt zu den Halteplätzen Schwanenplatz, Löwenplatz und Kasernenplatz in der Luzerner Innenstadt im Voraus online anzumelden und eine Haltegebühr zu bezahlen. Wer keine Buchung vorweisen kann, wird zum Inseliquai weitergeleitet, um dort eine Buchung zu tätigen.
Die Haltegebühr gilt nur für das gebuchte Datum und den registrierten Reisebus. Die Gebühr von 100 Franken berechtigt zu je einmal Aus- und Einsteigen lassen der Fahrgäste sowie zu 24 Stunden Parkierung auf den dafür vorgesehenen Reisebusparkplätzen Brüelmoos und Rösslimatt in Kriens.
Politik reagiert auf Reisebusdiskussion
Mit diesem vom Luzerner Stadtparlament im Dezember 2024 verabschiedeten Bericht und Antrag Weiterentwicklung Reisebusregime will die Politik auf die Bedürfnisse der Bevölkerung eingehen.
In der Stadt Luzern ist der Reisebusverkehr und die Reisebusparkierung seit mehreren Jahrzehnten ein viel und kontrovers diskutiertes Thema. Ein Teil der Luzerner nimmt die Anzahl von Reisebussen und Touristengruppen in der Innenstadt negativ wahr, wie zuletzt eine Bevölkerungsbefragung vom Januar 2024 zeigte. Mit der Weiterentwicklung soll der negativen Wahrnehmung entgegengewirkt werden.
Weiterentwicklung zum Slot-Management
Dank dem neuen Reisebusregime und dem Reservationssystem kann die Stadt ab dem 1. April 2025 das Reisebusaufkommen und die Touristenströme besser lenken und auf dem Stadtgebiet verteilen.
Die Einführung einer Onlinebuchung und der 100-Franken-Gebühr ist dabei ein erster Schritt. In einer weiteren Phase wird ein Slot-Management eingeführt. Mit diesem soll die Anzahl der Reisebusse innerhalb eines Zeitfensters beschränkt werden.
Nebst der technischen Umsetzung der Einführung einer Haltegebühr – Einrichten eines Webshops für die Buchung, einer kennzeichenbasierten Vorselektion sowie der digitalen Entwertung der Buchung mittels Handgerät vor Ort – hat die Stadt Luzern gemeinsam mit Luzern Tourismus und in Absprache mit den Anspruchsgruppen in den letzten Monaten auch viel in die Kommunikation investiert.
Die Tourismusbranche hat die Einführung der neuen Regeln und damit die optimierte Lenkung betreffend Bus- und Gruppengästen aktiv unterstützt.
Start der Umsetzung
Damit die neuen Regeln konsequent umgesetzt werden, ist ab 1. April 2025 zusätzliches Verkehrsdienstpersonal an den neuralgischen Plätzen im Einsatz. Auch die Luzerner Polizei wird Reisebusse bei Verstössen gegen die geltenden Regeln konsequent ahnden.
Die Stadt Luzern rechnet in der Einführungsphase mit einem erhöhten Informations- und Kontrollbedarf, geht aber davon aus, dass sich das neue Reisebusregime rasch einspielen wird. Luzern ist die erste Schweizer Stadt, welche Haltegebühren für Reisebusse einführt.
Ausflugsfahrten bleiben kostenfrei
Von der neuen Regelung nicht betroffen sind die klassischen Auftragsfahrten wie zum Beispiel Schulreisen, Vereinsausflüge oder ähnliche Fahrten ab Luzern. Die Nutzung der Halteplätze rund um den Bahnhof und im Bereich Inseliquai und Landenberg bleibt kostenlos.
Der Stadtrat wird im Herbst 2025 ein erstes Fazit über die Wirkung der neuen Haltegebühren ziehen und anschliessend darüber informieren.