VPOD Luzern: Gegenvorschlag zur Kita-Initiative unzulänglich
So fehlen unter anderen faire Arbeitsbedingungen im Gegenentwurf der Regierung zur Volksinitiative «Bezahlbare Kitas für alle» gänzlich, kritisiert die VPOD.
Mit guter familienergänzender Kinderbetreuung soll die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gestärkt und der Fachkräftemangel bekämpft werden.
Die in der Volksinitiative «Bezahlbare Kitas für alle» geforderten fairen Arbeitsbedingungen und ein sozialpartnerschaftliches Vorgehen fehlen jedoch im Gegenentwurf der Regierung.
Die Förderung guter Arbeitsbedingungen muss zwingend kantonsweit einheitlich miteinbezogen werden. Weniger weitreichende Lösungen sind eine schädliche Sparübung auf dem Buckel des Personals und gefährden schlussendlich das Kindeswohl.
Fehlende Betreuungsmöglichkeiten verschärfen Diskriminierung berufstätiger Eltern
Berufstätige Eltern sind heute vielfach auf sich allein gestellt. Sie kämpfen mit Vorurteilen und Diskriminierung im Beruf, welche durch fehlende Betreuungsmöglichkeiten verschärft werden. Schlussendlich leiden sowohl die Familienzeit wie die Berufstätigkeit.
Dies bestätigen auch die Ergebnisse der neusten VPOD-Umfrage «Kind da – Job weg» (2024). Deshalb ist auch für Luzern zeitgemässe Familienpolitik ein Muss.
Gute Arbeitsbedingungen sichern Fachkräfte- und Kindeswohl
Um ein genügendes und qualitativ gutes Kinderbetreuungsangebot zu sichern, muss die öffentliche Hand die Verantwortung übernehmen. Dies für fachlich fundierte Qualitätskriterien und auch deren Mitfinanzierung. Der vorliegende Gegenentwurf der Luzerner Regierung verpasst dies.
Der VPOD fordert von der Politik, dass sie im Sinne der Initiative punkto professionellen Betreuungsschlüssels, fairer Löhne, Arbeitszeit für administrative und organisatorische Aufgaben sowie Möglichkeiten guter Arbeitsplanung dringend nachbessert.
Amanda Probst, Co-Regionalsekretärin des VPOD Zentralschweiz ist überzeugt: «Nur mit guten Arbeitsbedingungen können Luzerner Kitas die qualifizierten Fachkräfte halten, die es braucht, damit familienergänzende Kinderbetreuung pädagogisch gelingend erfolgen kann.»
Die Initiative «Bezahlbare Kitas für alle» bietet eindeutig die besseren Lösungen und ist daher zu bevorzugen.
Kinderbetreuung sozialpartnerschaftlich weiterentwickeln
Vor dem Hintergrund dessen, dass die Arbeitsbedingungen in Kitas ein Kernaspekt eines zukünftig gelingenden Betreuungsangebots sind, ist es äusserst stossend, dass laut Gesetzesvorlage weder Gewerkschaften noch Fachverbände bei der Definition der Mindestqualitätsvorgaben sowie der Standardkosten mitwirken sollen.
Luzern braucht einen sozialpartnerschaftlichen Weg in der familienergänzenden Kinderbetreuung, so wie dies beispielsweise in Zürich der Fall ist.
Der Kanton Luzern hat jetzt die Gelegenheit, seine Verantwortung für die Kitas, ihre Mitarbeitenden und die Familien wahrzunehmen. Der VPOD setzt sich als Gewerkschaft in der Diskussion weiterhin dafür ein, dass dies gelingt.