Falsche Polizisten knöpfen Mann im Kanton Zug 170'000 Euro ab

Betrüger haben von einem 84-jährigen Mann im Kanton Zug 170'000 Euro ergaunert.

Betrüger haben von einem 84-jährigen Mann im Kanton Zug 170'000 Euro ergaunert. Sie hatten sich am Telefon als Polizisten ausgegeben und ihn dazu gebracht, ihnen Zugriff zu seinem Computer zu gewähren. So überwiesen sie das Geld auf ein türkisches Bankkonto.
Der Vorfall habe sich am 29. Dezember ereignet, teilte die Zuger Polizei am Dienstag mit. Die zwei Betrüger hätten den Mann angerufen und angegeben, ein Notizbuch mit seinen Bankdaten sei gefunden worden. Sie versprachen ihm, sein Vermögen in Sicherheit zu bringen und überwiesen stattdessen mit mehreren Zahlungen das Geld auf ein Konto in der Türkei.
Die Betrüger liessen sich immer wieder neue Geschichten einfallen, hält die Polizei fest. Auch am Dienstag seien bei ihr mehrere Meldungen zu Anrufen von falschen Polizisten eingegangen. Von den Angerufenen sei aber niemand zu Schaden gekommen.
So können Sie sich schützen!
- Seien Sie misstrauisch, wenn ein(e) Polizist/in Sie auffordert, grössere Geldsummen abzuheben und einem Fremden zu übergeben oder irgendwo zu deponieren. Die Polizei verlangt nie grössere Summen; erst recht nicht telefonisch.
- Werden Sie misstrauisch, wenn ein Anrufer Sie zu Zahlungen auffordert oder wenn Sie heikle Daten wie Kontoinformationen oder Passwörter herausgeben sollen. Auch wenn der Anrufer sagt, er brauche diese Informationen zum Abgleich oder zu Ihrer Identifikation.
- Gewähren Sie keinem Fremden einen Fernzugriff auf Ihren Computer. Geben Sie auch keine Zahlen- und oder Buchstabenkominationen ein, die Ihnen von einem Anrufer angegeben werden.
- Falls die «117» auf Ihrem Display erscheint, nehmen Sie den Anfruf nicht entgegen und informieren Sie die Polizei in Ihrem Kanton. Die Polizei ruft nie mit der Notrufnummer an.
- Bitten Sie bei Unsicherheit darum, dass Sie zurückrufen können. Wählen Sie dann aber nicht die Rückruftaste auf Ihrem Handy, sondern rufen Sie die offizielle Nummer der örtlichen Polizei an. Fragen Sie dort, ob man sie tatsächlich erreichen wollte.
- Telefonbetrüger suchen ihre Opfer im öffentlichen Telefonbuch aus. Sie suchen gezielt nach Personen mit traditionellen Vornamen, da dieser ein Hinweis auf das Alter liefern könnte. Schützen Sie sich, indem Sie nur den ersten Buchstaben Ihres Vornamens vermerken. Ändern Sie Ihren Telefonbucheintrag direkt online.
- Nehmen Sie Wahrnhinweise von Bankangestellten ernst und erlauben Sie diesen bei geringsten Zweifeln, die Polizei zu verständigen.
- Merken Sie sich Namen und Telefonnummern der anrufenden Person und melden Sie diese der Polizei.