Gemeinde budgetiert Rekordüberschuss und plant Investitionen

Baar rechnet 2026 mit einem Ertragsüberschuss von 47,1 Millionen Franken. Trotz Steuerfusssenkung bleibt das Investitionsniveau auf hohem Niveau.

Wie die Gemeinde Baar schreibt, budgetiert Einwohnergemeinde 2026 einen Ertragsüberschuss von knapp 47,1 Millionen Franken. Da die langfristigen Aussichten positiv sind, sollen die Steuerzahler davon profitieren. In den letzten Jahren durfte der jeweilige Finanzvorstand der Budgetdebatte an der Gemeindeversammlung einigermassen entspannt entgegenblicken.
Auch 2025 wird Gemeinderat und Finanzvorstand Mark Gustafson erfreuliche Zahlen präsentieren dürfen. Bei einem Aufwand von 148,8 Millionen Franken und einem Ertrag von 195,9 Millionen Franken rechnet Baar mit einem Ertragsüberschuss von 47,1 Millionen Franken. Zum Vergleich: Für das Jahr 2025 budgetierte die Gemeinde einen Überschuss von 25,1 Millionen Franken.
Die Prognosen zeigen nun aber, dass sich das Plus eher auf gegen 42,8 Millionen Franken belaufen wird. Angesichts solcher Zahlen überrascht es nicht, dass der Steuerfuss zum Thema wird. 2025 gilt ein Steuerfuss von 51 Prozent. Der Gemeinderat beantragt nun eine Senkung auf 50 Prozent.
Zur Anwendung kommt 2026 jedoch ein Steuerfuss von circa 48,5 Prozent. Der Grund: An der Rechnungsgemeindeversammlung vom 11. Juni 2025 beschlossen die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, aus dem Ertragsüberschuss 2024 eine Rückstellung zu bilden, um im Jahr 2026 einen Rabatt von drei Prozent zu gewähren.
50-Prozent-Marke als psychologische Grenze
Allenfalls wird die Steuerbelastung 2026 gar noch tiefer ausfallen. Die Finanz- sowie die Rechnungs- und Geschäftsprüfungskommission empfehlen eine Steuerfusssenkung auf 49 Prozent. Auch wenn dies finanziell tragbar wäre, hat sich der Gemeinderat dagegen und für einen Steuerfuss von 50 Prozent ausgesprochen.
«Die 50-Prozent-Marke ist für uns eine psychologische Grenze», sagt Mark Gustafson. «Mit diesem Steuerfuss sichern wir die finanzielle Stabilität, ermöglichen sinnvolle Investitionen und wahren gleichzeitig die Attraktivität für die Bevölkerung und die Unternehmen.»
Die Steuereinnahmen steigen
Zur hervorragenden finanziellen Situation der Gemeinde trägt einerseits die Ausgabendisziplin bei. Der Aufwand steigt mit 148,8 Millionen Franken gegenüber den beiden vergangenen Jahren nur minim – und das obwohl der Personalbestand sowohl in der Verwaltung als auch an den Schulen wächst.
Andererseits darf die Gemeinde mit 195,9 Millionen Franken einen rekordhohen Ertrag budgetieren. Grund sind höhere Steuererträge: Die Steuern der natürlichen Personen steigen gemäss den Prognosen des Kantons kontinuierlich an.
Baar erwartet 2026 rund fünf Millionen Franken mehr als im Vorjahr. Bei den juristischen Personen führt die Aufhebung der Holding-Privilegien für gemischte Gesellschaften zu dauerhaft höheren Steuererträgen. Dieser Effekt erklärt rund die Hälfte des erwarteten Mehrertrags von 13,8 Millionen Franken.
«Trotz der erfreulichen Prognosen gibt es auch Risiken», erklärt Mark Gustafson und denkt dabei an die globalen Unsicherheiten mit dem Krieg in der Ukraine, dem Zollstreit mit den USA und anderen geopolitischen Spannungen und Handelsstreitigkeiten.
Baar investiert weiterhin in die öffentliche Infrastruktur
Im Finanzplan 2026 bis 2030 blickt die Gemeinde weiter in die Zukunft. Die Prognose zeigt, dass auch in den kommenden Jahren mit teilweise hohen Ertragsüberschüssen zu rechnen ist. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Investitionen aus eigenen Mitteln finanziert werden können.
Rund 48,5 Millionen Franken steckt Baar 2026 in den Ausbau der Infrastruktur, insbesondere in die Schulhausbauten Sternmatt 1 und Wiesental. Die Investitionstätigkeit wird zukünftig im Durchschnitt zwar etwas abnehmen.
Die Gemeinde Baar hat aber weiterhin viel vor: «Mit der Arealüberbauung Bahnmatt, der Sanierung des Hallenbads Lättich und Schulbauprojekten in Inwil und Allenwinden werden wir weiterhin die uns zur Verfügung stehenden Mittel zukunftsgerichtet einsetzen», verspricht Mark Gustafson.




