Zuger Gericht lässt Klage von Inselbewohnern gegen Holcim zu

Vier Indonesier fordern vom Zementriesen Geld und CO₂-Reduktion. Das Zuger Kantonsgericht anerkennt erstmals ein konkretes Interesse von Klimabetroffenen.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Zuger Gericht lässt eine Klimaklage gegen Holcim zu – ein Novum in der Schweiz.
- Vier Bewohner der indonesischen Insel Pari fordern Schadenersatz und Klimaschutz.
- Holcim lehnt Vorwürfe ab und kündigt Berufung an.
Das Zuger Kantonsgericht tritt auf eine Klimaklage gegen Holcim ein – eine juristische Premiere in der Schweiz. Bewohner einer indonesischen Insel fordern vom Zementkonzern Schadenersatz, deutliche Reduktion des CO₂-Ausstosses und Beteiligung an Anpassungsmassnahmen.
Das Gericht habe anerkannt, dass die Klagenden als vom Klimawandel existenziell Betroffene Rechtsschutz verdienen, teilte das Hilfswerk der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (HEKS) am Montag mit.
Holcim wehrt sich
Die Klage gegen Holcim war von vier Bewohnern der Insel Pari eingereicht worden. Sie argumentieren, dass die durch den Klimawandel verursachten Überschwemmungen die Lebensgrundlage der Insel-Bewohner bedrohen.
Holcim will Berufung einlegen, wie das Unternehmen mitteilte. Es lehnte die Forderungen der Klägerinnen und Kläger schon im September bei der Anhörung ab und argumentierte, diese seien vom Klimawandel ebenso betroffen wie die gesamte Weltbevölkerung.
Von einem konkreten schützenswerten Interesse könne keine Rede sein. Holcim sei fest entschlossen, bis 2050 Netto-Null zu erreichen.










