Kopftuch-Lehrerin unterrichtet jetzt im Kanton Luzern

Eine Lehrerin mit Kopftuch? Im Kanton Luzern ist das kein Problem, wie sich nun anhand einer Lehrerin zeigt, die zuvor keine Stelle erhielt.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Kanton Luzern hat eine Lehrerin mit Kopftuch eine Anstellung erhalten.
- In Eschenbach SG war sie zuvor aufgrund des Kopftuchs nicht angestellt worden.
Eine muslimische Lehrerin, die wegen ihres Kopftuchs keine Stelle erhielt, hat in Luzern einen Neustart geschafft. Und dort läuft alles problemlos.
Die junge Lehrerin sollte in Eschenbach SG eine Schulklasse übernehmen, die Stelle war bereits zugesagt. Jedoch protestierten Eltern mit Verweis auf den «religionsneutralen Unterricht».
Die Schule kippte die Entscheidung – aus Angst vor einem Rechtsstreit.

Nun arbeitet die Lehrerin, die anonym bleiben möchte, als Vertretungslehrerin an einer städtischen Schule in Luzern.
Wegen ihres Kopftuches gab es bisher keinerlei Schwierigkeiten – weder im Kollegium noch bei Eltern oder Schülerinnen und Schülern, sagt sie gegenüber «24 heures».
Kopftuch Teil des Privatlebens
Die Debatte um ihre Person habe sie verletzt. «Mir ist bewusst, dass ich als Lehrerin Neutralität wahren muss. Ich wurde nach dem Lehrplan 21 ausgebildet und halte mich daran.»
Für sie sei das Kopftuch Teil ihres Privatlebens, kein religiöses Statement im Unterricht. Das Tragen des Kopftuchs sei für sie Ausdruck von Selbstbestimmung, wie die Lehrerin bei «24 heures» sagt.