Diebe brechen in Wohnung von verstorbener Mutter ein

Redaktion
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Region Zug,

Nach der Veröffentlichung der Todesanzeige brechen Kriminelle in das Haus einer Verstorbenen ein. Sie stehlen Schmuck im Wert von einer Viertelmillion Franken.

Einbruch
Einbrecher stehlen wertvollen Schmuck einer verstorbenen Zugerin. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Zug wird im Haus einer gerade erst verstorbenen Frau eingebrochen.
  • Die Tochter ist sich sicher: Das kann unmöglich ein Zufall sein.
  • Die Privatadresse der Verstorbenen stand in der Todesanzeige.

Eine Zugerin ist überzeugt: Einbrecher haben den Tod ihrer Mutter «schamlos ausgenutzt».

Denn: Ein Tag, nachdem die Todesanzeige in der Zeitung erscheint, schlagen sie ein Fenster ein und klettern in die Wohnung.

Dort packen die Räuber Schmuck im Wert von 250'000 Franken ein und hauen ab, wie «Zentralplus» berichtet.

«Zufall war das nicht»

«Die amtliche Meldung des Zuger Zivilstandamts in der Zeitung enthielt die Adresse meiner Mutter», sagt die Tochter.

«Zufall war das nicht», ist sie sicher. Auch, weil die Polizei von keinen weiteren Einbrüchen in der Nachbarschaft weiss.

Die Tochter wendet sich an die Zentralschweizer Online-Zeitung, weil sie aufklären will: Denn was ihre Familie durchmacht, soll anderen Trauernden erspart bleiben.

Das sagt die Polizei

Besteht tatsächlich ein Zusammenhang zwischen der Todesanzeige und dem Einbruch?

Frank Kleiner von der Zuger Polizei sagt zu Nau.ch: «Die Ermittlungen der bis dato unbekannten Täterschaft sowie dem Tathergang sind noch im Gange.»

Einbruch
Wenn es dunkler wird, nehmen die Einbrüche zu. (Symbolbild) - Kantonspolizei

Und weiter: «Erfahrungsgemäss ist es so, dass die Einbruchszahlen im Herbst wieder steigen. Dies liegt unter anderem daran, dass die Dämmerung und damit die Dunkelheit früher einsetzt.»

Für die Täterschaft sei es ein Business und das Ziel seien möglichst viele Einbrüche. Darum fänden in den meisten Fällen im Vorfeld keine umfassenden Recherchen der Täterschaft statt.

Vielmehr würden sie eine für sie günstige Gelegenheit nutzen, so die Zuger Polizei.

Ferien-Fotos auf Social Media lassen Diebe ungestört einbrechen

Einbruch nach Todesanzeige – weiss die Schweizerische Kriminalprävention (SKP) von andern solchen Fällen? «Dieses beschriebene Phänomen ist der SKP nicht bekannt», heisst es auf Nau.ch-Anfrage.

Zuger Polizei
«In den meisten Fällen finden im Vorfeld keine umfassenden Recherchen der Täterschaft statt.» - Zuger Polizei

Der SKP-Geschäftsleiter Fabian Ilg fügt an: «Es kommt vor, dass zum Beispiel Ferienposts auf Social Media dafür sorgen, dass Einbrechende ungestört einbrechen.»

Dazu rät die Zuger Polizei: «Verwenden Sie während längerer Abwesenheit Zeitschaltuhren, die Ihre Anwesenheit vortäuschen.»

Postest du Ferienfotos auf Social Media?

Und bei einem Todesfall? Ob in Zug zukünftig weiterhin die Privatadresse einer verstorbenen Person publiziert wird, ist unklar. Eine Anfrage ist beim zuständigen Zivilstandsamt hängig.

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