Luzerner Theater fordert Tempo bei Planung eines neuen Gebäudes

Das Luzerner Theater protestiert mit einer Aktion gegen den schlechten Zustand seines Gebäudes und fordert eine schnellere Planung eines neuen Theaters.

Mit Sirenen, Sprechchören, Gesang, Tanz und Musik hat das Luzerner Theater am Freitag auf den schlechten Zustand seines Gebäudes aufmerksam gemacht. Die 120 Theaterangestellten forderten die Politik auf, mit der Planung eines neuen Theaters vorwärts zu machen.
Anlass der «theatralischen Aktion» ist die Absicht des Stadtrats, in einem partizipativen Prozess eine Vision für den künftigen Theaterwerkplatz Luzern zu erarbeiten. Dieser Prozess, der zeigen soll, wie es nach dem Nein der Stimmberechtigten zur Erweiterung des Hauses an der Reuss weitergehen könnte, soll 2028 abgeschlossen sein.
Für das Luzerner Theater geht damit zu viel Zeit verloren. Der Prozess müsse beschleunigt werden, lautet die Forderung an den Grossen Stadtrat, der sich am 23. Oktober mit der Sache befasst.
Die Stimmberechtigten hätten das konkrete Projekt abgelehnt, nicht ein Mehrspartenhaus am jetzigen Standort, erklärte Adrian Balmer kaufmännischer Direktor des Luzerner Theaters gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA
«Keine Ruh» bis zur Lösungsfindung
Das Luzerner Theater sei auch für Partizipation, drei Jahre Basisdiskussion brauche es aber nicht. Das Theater wies darauf hin, dass es am Ende dieser Diskussionen noch kein neues Architekturprojekt geben werde.
Es beginne dann erst ein mehrjähriger Entwicklungsprozess. Diese Zeit habe das Theater aber nicht mehr, es sei «fünf nach zwölf», denn das Haus an der Reuss habe sein Lebensende erreicht.
Punkt 12.05 Uhr starteten die Theaterangestellten deswegen auf dem Theaterplatz mit Sirenenalarm ihre Aktion. Geschmückt hatten sie sich mit Baustellenbändern, eine Pianistin spielte, Opernsänger legten sich ins Zeug und es wurde getanzt.
«Die Zeit läuft ab, die Stadt schaut zu, wir geben keine Ruh» skandierten die Theaterleute, auf einem Transparent forderten sie: «Stützt die Bretter, die die Welt bedeuten»
Sanierungskosten übersteigen Nutzen
In einer Mitteilung wies das Theater zudem darauf hin, dass ein Betrieb über 2028 hinaus teure Sanierungen nach sich ziehen würde. Die schwierigen Arbeitsbedingungen würden damit aber nicht verbessert