Schülerinnen aus Luzern stehen in 1.-Klasse-Wagon – Busse
Vier Schülerinnen aus Luzern steigen in der 1. Klasse ein und werden sofort gebüsst. Die SBB betonen, die Kontrolleurinnen hätten richtig gehandelt.
Das Wichtigste in Kürze
- Vier Luzernerinnen werden in der 1. Klasse gebüsst.
- Sie seien dort eingestiegen und hätten in die 2. Klasse gehen wollen.
- Die SBB sagen, die Busse sei richtig, sie reduziert sie aber um mehr als die Hälfte.
Vier Schülerinnen wollten von Luzern Allmend mit einem regionalen Zug der Luzerner Zentralbahn an den Bahnhof fahren. Die 2.-Klasse war überfüllt, weshalb sie den Eingang der 1.-Klasse benutzten und wechseln wollten, wie eine Mutter sagt. Doch sie seien «sofort» von zwei Kontrolleurinnen «abgefangen» und gebüsst worden. Darüber berichtet das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso».
Die vier Teenagerinnen erhielten eine Busse von je 75 Franken. Denn sie hatten zwar ein Abo für die Strecke, jedoch nur für die 2. Klasse.
Die SBB erklären, dass «Gänge, Vorräume und Einstiegsbereiche» zur 1. Klasse gehörten. Es sei deshalb verboten, sich mit einem Ticket für die zweite Klasse dort aufzuhalten. Einsteigen und dann sofort zu wechseln, sei aber erlaubt.
Die Mutter von einer der betroffenen Schülerinnen argumentiert, dass ihre Tochter das getan habe: in der ersten Klasse einsteigen und dann in die zweite wechseln. Ob sie aber zu langsam gewesen sind oder keine Anstalten machten, den 1.-Klasse-Bereich zu verlassen, ist nicht zu beweisen.
Vor neun Jahren teilten die SBB gegenüber «Watson» andere Regeln mit. In regionalen Zügen dürfe man sich auch mit einem 2.-Klasse-Billett im Eingangsbereich der 1. Klasse aufhalten. In überregionalen sei es zwar verboten, werde aber nicht gebüsst. Fehlbare Personen würden bloss auf die Regelung hingewiesen werden.
Mit dieser Aussage konfrontiert, sagen die SBB, das Archiv reiche nicht so weit zurück. Zudem teilen sie mit, dass die Kontrolleurinnen richtig gehandelt hätten.
Gleich tönt es bei der Luzerner Zentralbahn. Es sei alles richtig gemacht worden, alle Passagiere würden gleich behandelt. Dass die Fahrt von Luzern Allmend zum Bahnhof nur vier Minuten dauere, sei irrelevant.
Die SBB und die Luzerner Zentralbahn betonen also, dass alles so gelaufen ist, wie es muss. Dennoch wurden die Bussen der vier Schülerinnen von 75 auf 35 Franken reduziert.