Swiss Steel baut in Emmenbrücke LU 130 Stellen ab
Emmen 15.11.2024 - 13:44
Der angeschlagene Stahlkonzern Swiss Steel kündigt einen massiven Stellenabbau an. 800 Vollzeitstellen sollen weltweit gestrichen werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Luzerner Stahlkonzern Swiss Steel leidet unter der schwierigen Wirtschaftslage.
- Am Freitag gibt das Unternehmen bekannt, dass 800 Stellen abgebaut werden.
- Betroffen sind Arbeitsstellen im In- und Ausland.
Das Stahlwerk Swiss Steel hat angekündigt, bis zu 800 Stellen weltweit abzubauen. Beim Standort Emmenbrücke LU fallen davon 130 Arbeitsplätzen weg. Swiss Steel rechnet mit 80 Kündigungen. Die Streichungen betreffen sowohl die Produktion als auch administrative Bereiche.
Der Abbau kommt nicht überraschend. CEO Frank Koch hatte kürzlich eine Reduzierung der Produktionskapazitäten angekündigt. «Die Einschnitte sind schmerzhaft, aber leider unumgänglich», wird er von «SRF» zitiert.
Als Grund nennt das Unternehmen die anhaltend schwache Nachfrage in der europäischen Industrie. Zudem belasten hohe Strompreise den Konzern.
Restrukturierungsprogramm von Swiss Steel läuft bereits
Swiss Steel befindet sich schon länger in einer Restrukturierung. Die 300 Millionen Euro, die Hauptaktionär Martin Haefner erst im Frühjahr einschoss, sind laut «Luzerner Zeitung» praktisch aufgebraucht.
Insgesamt sollen 530 Stellen gestrichen und bei 270 weiteren die Arbeitszeit reduziert werden. Betroffen sind vor allem europäische Produktionsstandorte und der Vertrieb.
Gewerkschaften fordern Verzicht auf Entlassungen
Die Gewerkschaften kritisieren den Stellenabbau scharf. Sie fordern Verhandlungen über einen Sozialplan.
Auch das zweite Schweizer Stahlwerk, Stahl Gerlafingen, hat kürzlich den Abbau von 120 Jobs angekündigt. Politiker fordern schon länger Massnahmen zur Unterstützung der Branche.
Sicherung der Standorte
Swiss Steel hofft, durch die Massnahmen wieder profitabel zu werden. Das Unternehmen erwartet eine Ergebnisverbesserung ab 2025.
Das Ziel von Swiss Steel sei es, mit den Massnahmen die «Sicherung der Produktionsstandorte in der Schweiz, in Deutschland und Frankreich langfristig optimiert zu gewährleisten», wie «SRF» berichtet.
Die Mitarbeiterzahl soll bereits im ersten Halbjahr 2025 auf unter 7000 sinken. Das Unternehmen will die Schritte zeitnah umsetzen, damit sie schon 2025 weitgehend wirksam werden.