Ad Astra Obwalden verpasst Aufstieg trotz grossem Kampf

Ad Astra Obwalden verliert das entscheidende Spiel fünf mit 5:7 gegen Basel Regio und verpasst trotz grossem Einsatz den Aufstieg in die höchste Unihockeyliga.

Wie Ad Astra Obwalden mitteilt, findet das Playoff-Märchen im fünften Spiel der Auf-/Abstiegsserie mit einer 5:7-Niederlage gegen Basel Regio sein Ende. Als Jakob Arvidsson in der 49. Spielminute zum Timeout bat, war klar: Jetzt musste etwas passieren.
4:7 lag Ad Astra gegen Unihockey Basel Regio zu diesem Zeitpunkt zurück, das Heimteam kam im Schlussdrittel kaum mehr zu Torchancen. Der schwedische Headcoach reagierte mutig und nahm seinen Torhüter Sven Mathys vom Feld. Fortan agierte Ad Astra mit sechs Feldspielern.
Und tatsächlich: Die Obwaldner drehten nochmals auf. Tim McKibbin traf in der 55. Minute zum 5:7. Und hätte es an dem Sonntagabend,12. April 2025, eines weiteren Beweises gebraucht, dass Ad Astra in dieser Serie niemals aufgibt:
Die Schlussphase hat ihn geliefert. Adrian Bachmann, Janik Kürschner und erneut McKibbin kamen zu erstklassigen Möglichkeiten. Doch Claude Feigenwinter im Basler Tor liess sich nicht mehr bezwingen.
Grosser Einsatz, zu späte Reaktion
Dass Basel über zehn Minuten lang kein Tor ins verlassene Gehäuse erzielte, unterstreicht: Das Heimteam drückte, kämpfte und hat die Partie nochmals spannend gemacht, nachdem eine Wende zuvor fast aussichtslos erschein. «Ein Treffer mehr, und es wäre nochmals richtig eng geworden», meinte Assistenztrainer Christof Ming nach dem Spiel. «Wir hatten nichts mehr zu verlieren und wussten, dass wir in dieser Serie im Spiel mit sechs Feldspielern zuvor gut agiert haben. Darum haben wir früh alles auf eine Karte gesetzt.»
So gross der Glaube an die Wende war: Das Aufbäumen kam letztlich zu spät. Bereits im ersten Drittel verspielte Ad Astra eine gute Ausgangslage. Nach einem frühen Rückstand hatte das Heimteam dank Treffern von Markus Furrer und Simon Schwab innert 60 Sekunden auf 2:1 gedreht. Doch die Gäste antworteten prompt. Patrick Mendelin brachte Basel zurück ins Spiel und legte vor der ersten Pause auch den Treffer zum 2:4 auf.
Ein weiteres Muster dieser Serie zeigte sich im Mittelabschnitt: Ad Astra startete gut, glich die Partie durch Egli und Jansson (im Powerplay) zwischenzeitlich aus. Doch wie schon im Startdrittel gehörten auch die zweiten zehn Minuten Basel. Wieder war es Mendelin, der die Fäden zog, zwei Treffer selbst erzielte und einen weiteren vorbereitete.
Serie dreht nach Startsieg
Die Gäste aus Basel zeigten sich über die Serie hinweg abgeklärt, effizient und wenn es eng wurde, einfach ein kleines Stück reifer. Nach dem Sieg von Ad Astra im Startspiel in Sarnen konterte der L-UPL-Vertreter mit vier Siegen in Serie.
Die Entscheidung fiel allerdings nicht am Samstag, sondern bereits eine Woche zuvor in Spiel vier in Basel. «Wir waren an diesem Sonntag über weite Strecken das bessere Team, haben uns am Ende aber die Butter vom Brot nehmen lassen», ärgerte sich Ming über die bittere Niederlage.
Auch Sven Mathys sah die Grenzen klar: «Basel war einen Tick besser und hat verdient gewonnen. In einzelnen Spielen können wir gegen solche Teams mithalten, aber über eine ganze Serie hinweg wird es schwierig.» Der Ad Astra-Schlussmann ergänzt: «Es wäre wohl eine harte Saison geworden für uns in der L-UPL. Trotzdem: Diese Playoffs haben richtig Spass gemacht.»
Eine Saison, die Mut macht
Was für ein Ritt. Noch im Verlauf der Qualifikation fand sich Ad Astra zwischenzeitlich am Tabellenende der NLB wieder. Doch das Team fing sich, erreichte das Saisonziel «Playoff-Qualifikation» und blühte in der heissen Phase auf.
Im Viertelfinal warf Ad Astra sensationell den Qualifikationssieger Thun aus dem Rennen. Im Halbfinal wurden die Kloten-Dietlikon Jets eliminiert. Zwei Favoriten auf dem Weg ins Aufstiegsduell bezwungen – das hatte den Obwaldnern kaum jemand zugetraut.
«Die Playoffs waren mental sehr anspruchsvoll, aber auch extrem bereichernd. Wir haben uns als Team weiterentwickelt und sind stolz auf das, was wir erreicht haben.» – so Valentin Egli.
Auch wenn der ganz grosse Coup am Ende ausblieb: Der Zusammenhalt, der Kampfgeist und der Teamspirit von Ad Astra sind gewachsen. «Wir haben gesehen, was wir gemeinsam erreichen können. Das motiviert für die nächste Saison.»