Trotz Kritik: Marco Rima erhielt 150'000 Franken Corona-Gelder
Region Zug 11.07.2022 - 08:43
Komiker Marco Rima wetterte gegen die Corona-Massnahmen, bezog aber Hilfsgelder des Staates.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Zuger Komiker Marco Rima wetterte gegen die Corona-Massnahmen des Bundes.
- Er und seine Firma bekamen allerdings 150'000 Franken Hilfsgelder.
Er war einer der lautesten Stimmen gegen die Corona-Massnahmen: Komiker Marco Rima (61).
Der Zuger Kabarettist wetterte lautstark gegen die Richtlinien des Bundesrates und nahm an einer Skeptiker-Demo in Zürich teil. Sogar seine Bühnenkarriere legte er vorübergehend auf Eis, bis die Zuschauer seine Shows wieder ohne Maske und Zertifikat besuchen konnten.
Brisant: Wie eine Recherche der «Luzerner Zeitung» zeigt, kritisierte Marco Rima zwar die Massnahmen, bezog aber Corona-Hilfsgelder.
Er und seine Firma sind in den Vergaben der Ausfallentschädigungen für Kulturschaffende 2021 aus dem Lotteriefonds des Kantons Zug zwölfmal mit Beträgen aufgeführt. Insgesamt sollen es rund 150'000 Franken gewesen sein.
Aldo Caviezel, Kulturbeauftragter und Leiter des Zuger Amts für Kultur, erklärt: «Grundsätzlich wurden alle Gesuche um Ausfallentschädigung selbstverständlich gleichwertig behandelt, ohne Berücksichtigung von (...) politischer Position. Die Gleichbehandlung der Gesuche ist in einem Rechtsstaat oberstes Credo.»
In der Zeit als der 61-Jährige bewusst nicht auftrat, obwohl er es durfte, stellte er kein Gesuch um Ausfallentschädigung.
«Tropfen auf heissen Stein»
Laut Experte sind die Corona-Hilfsgelder allerdings nur ein «Tropfen auf dem heissen Stein»: «Der Schaden über die vergangenen zwei Jahre ist in diesem Fall um ein Vielfaches grösser als die Summe war.»
So mussten Dutzende Shows verschoben, neu aufgegleist und schlussendlich erneut abgesagt werden. «Das Unternehmen musste Ticketrückzahlungen bei tausenden Kunden tätigen und dabei Gagenausfälle hinnehmen, die wir (...) bloss zu einem kleinen Bruchteil der regulären Gage entschädigen konnten», so Caviezel.
Auf Anfrage der Zeitung wollten sich Marco Rima und seine Frau Christina Rima, die seine Managerin ist, nicht dazu äussern.